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Eröffnungs-Rede
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der ersten Sitzung des in Nürnberg neu constituirten
Carneval-Vereins.
Am 24. Januar 1860.
Aller Anfang ist schwer, jedoch noch schwerer ist ein passen der An—
fang, und am schwersten der Anfang einer Rede, welche zu gleicher Zeit
eine Grabrede auf das Philister- und eine Taufrede auf das Narrenthum
sein soll.
Alle gemüthlichen Gemüther mit ihren daran hängenden Menschen
und ihrem ursprünglich angebornen weltberühmten Nürnberger Urgemüth⸗
lichkeits Sinn wurden bereits durch „Druck“ — zur Theilnahme an dem
in der goldnen Noris abwesend, aber auch nicht abwesend gewesenen und
gegenwärtig wieder im Congreß sich nicht befindenden, aber doch constituirt
habenden Narrenthums auf das Pudelnärrischste eingeladen.
Also eingeladen seit Ihr, verehrte Narren — deßhalb schießt los!
Laßt Witz und Humor wie die Funken davon fliegen, den Witz und Humor
aber nicht davonfliegen, denn die beiden Letzten werden höflichst ersucht, den
Narrensaal ohne dringende Familien-Abhaltung nicht zu verlassen.
Witz, Humor und Fidelität seien die Waffen, womit wir das Phili—
sterthum bekämpfen wollen.
Simson schlug die Philister mit einem Esels-Kinnbacken; — diese Waffe
gilt jedoch nichts mehr, und das ist auch sehr gut, denn wenn man heut
zu Tage den Esels-Kinnbacken noch als Waffe betrachten würde, wie viele
Menschen würden dann noch wegen heimlichen Besitz von Waffen einge—
sperrt werden.