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Spekulationsfieber hatte die Kabinette ergriffen. Sie hatten
viel erreicht, sie hofften noch mehr gewinnen zu können
durch die Huld des einen Mannes, der die Lose Europas
so mächtig durcheinandergeschüttelt hatte. Und es geschah
auch viel Gutes in dieser Zeit. Denn in allen deutschen
Staaten, die durch geistliches und weltliches Gebiet ver—
größert und arrondiert worden waren, begann nun die
Arbeit an der wirtschaftlichen Hebung des Landes. Die
Armeen wurden nach französischem Muster verbessert und
gaben den Ländern erhöhte Bedeutung. Die Gesetzgebung
schlug freiere, modernere Bahnen ein. Der Staatsgedanke
war erwacht und durchdrang alle Gebiete des öffentlichen
Lebens. Mit alten, unerträglichen Mißständen wurde auf—
geräumt und dadurch auch das Volk aus seiner Lethargie
geweckt. In Baden nicht minder wie in Württemberg
wurden Reformen der wohltätigsten Art durchgeführt. Vor
allem aber in Bayern bewährte Montgelas die Fähigkeiten
des genialen Staatsmannes und schweißte die gewonnenen
Gebiete zu einem starken und tüchtigen Staatswesen zu—
sammen. Der Friede ward daher als eine um so größere
Segnung empfunden, als seine Früchte nun dem Lande in
so weitgehender Weise zuteil wurden.
Aber schon drohte ein neuer Krieg. England war des
Friedens von Amiens längst überdrüssig geworden, und
nachdem es den Kampf aufs neue begonnen, war es sein
eifrigstes Bemühen, die übrigen Mächte darein zu verwickeln.
Es warb in Berlin wie in Wien um Bundesgenossenschaft
und wußte vor allem den Ehrgeiz des jungen Zaren Ale—
rander anzustacheln, der seit der Hinrichtung des Herzogs