32
Hans Sach z ausgewählte dramatis che Werke. II.
Falls wohl auch einer gern erfahre,
Wie's ihm ergeh' in diesem Jahre —
Der wird von mir also beschieden,
Daß er damit wohl halb zufrieden.
Die Bänecrin spricht:
Einen Pfennig wag' ich, lieber Mann,
Daß er mir künde die Zukunft an.
Den Planeten mein soll er mir sagen!
Der Bauer spricht:
A mich erst plagen?
Der Zigenner besieht ihr die Hand und spricht:
Nicht schön ist, Mutter, der Kompler!
Bist sicher eine alte Hex'
Und Milchdiebin), du sollst's erfahren.
Man häatte schon vor zwanzig Jahren
Lebendig müssen dich begraben.
Die Bäuerin spricht:
Du lügst und sollst viel Herzleid haben!
Sag' aͤn, wie geht's mir dieses Jahr?
Der Zigeuner vesieht ihr die Hand und spricht:
Dies Mutter, sag' ich dir als wahr:
Noch heute wird dein Mann dich schlagen,
Du wirst ihm heimlich Geld wegtragen,
Hast einen Topf mit Geld vergraben
uͤnd thust zu viel Gemeinschaft haben
Mit deines Ortes Geistlichkeit.
Die Bäuerin zieht die Hand weg und spricht:
Hör' auf, ich weiß nun schon Bescheid.
Nun, Alter, laß dir auch wahrsagen.
Der Bauer zuckt die Faust und spricht:
Dich möcht' ich an den Schädel schlagen.
Dein Frommsein hab' ich nun erfahren,
Das du geübt seit langen Jahren.
äXÆôŸòXOÆ&äæ
1) Hexe.