Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

144 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
Die Frau spricht: 
Zu liederlich ist all dein Wandel. 
Ganz gut all unsre Nahrung wär', 
Wär'st du bemüht wie der und der. 
Die Ware dein du jedem läßt, 
Bleibt er mit Zahlung auch im Rest, 
Und treibst kaum halb die Schulden ein. 
Der Mann spricht: 
Muß das sogleich denn immer seinꝰ 
Wem wird denn jede Schuld bezahlt? 
Die Frau spricht: 
Und würdest du auch noch so alt, 
Du bleibst derselbe Narr durchaus 
Und giltst so viel wie eine Laus. 
Ich schütze dich vor Bettelbrot. 
Der Mann spricht: 
Ach, liebe Hausfrau, danke Gott, 
Daß er so gütig uns ernährt 
Und täglich unsre Nahrung mehrt; 
Sein Segen ging uns nie verloren. 
Die Frau spricht: 
Schweig' nur und laß mich ungeschoren. 
Du bist ein richtiger Duckmäuser 
Und würdest wohl noch ein Kartäuser. 
Willst du vielleicht mich beten lehren 
Und kannst kaum einen Stieglitz nähren? 
Du bist ein heillos dummer Mann. 
Ich sehe dich nie wieder an. Gie speit aus und geht ab.) 
Der Mann redet mit sich selbst und spricht: 
Die guten Worte sind verloren, 
Zu stillen meiner Frau Rumoren. 
Ich will versuchen die andre Kunst, 
Zu werben ihre Huld und Gunst. 
Ich will geschwind zum Markte laufen 
Und gute, kräft'ge Kräuter kaufen, 
Ob etwa dieser Kräuter Saft 
Vertreiben kann durch seine Kraft
	        
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