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merfmürbigen Klaumbauer, wenigftens an Anderen, jenen
Buftand Fennen gelernt, worin das Wort vom Leben auf einmal
felbft zum Leben in uns wird: zu einem Leben, fo einfach, Feicht
und {til und felig, welches, wie das Licht der Sonne, ohne mein
Zuthun über mir aufgeht, und nun auf einmal Alles, Alles
erleuchtet, erwärmt und belebt. Und wenn ih aufwache, fehe
ich mich in ihm, und von ihm überall umfangen, und die Unz
ficherheit und die Furcht der Nacht find dahin und verfhwunden.
Und ich hatte mich wohl nach dem Lichte gefehnt, aber ich wußte
nicht, daß mir Ddaffelbe fo ganz nahe, fo leicht zu erfaffen war.
Der fromme Jüngling ftrebte feit jener erften, Lebendigeren
Anregung mit ganzem Ernfte nach dem vorgefteiten Kleinod,
und ftreckte fich aus, daffelbe zu erreichen, mächtiger als jemals.
Er war noch firenger gegen fich felbft als vorher, fing an ges
feßlicher zu leben; aber mit dem allem Fonnte er e& nicht zu dem
inneren froben Wohlfein bringen, das aus Klaumbauers
und feiner Freunde ganzem Wefen hHervorleuchtete. Er fühlte
wohl: mir fehlet noch etwas Hauptfächliches, das diefe haben.
Bei mir wird das Sute, was ich gern denken, reden und thun
möchte, aber meiftenS nicht denke, rede und Ihue, mit größter
UAnfirengung, und wie durch ein Fünftliches Hebelwerk hervorz
gebracht; bei diefen Fommt e8 fo ganz leicht und von felbft, wie
eine natürliche Bewegung. Ich Komme mir vor wie Einer, dem
die Arme und Finger feft gebunden oder verwachfen find, und
welcher fi nun vergebens abmühet, eine Fünftlihe Mafchine
zu erfinden und zu gebrauchen, welche daffelbe Teiftet, was diefe
da ganz leicht, durch die Kraft des Lebens in ihren Sliedern,
mit den Armen und Händen und Fingern verrichten. Ich elender
Menfch, wer wird mich erlöfen von dem Leibe diefes Todes,
wer wird mir Leben und freie Bewegung geben in diefe ganz
gelähmten Slieder!
So war denn das innige Sehnen nach dem Innern Leben
erwacht: jenes Sehnen, welches nie ohne Erfüllung bleibt. Und
dennoch fagt der Selige bei Ddiefer Stelle feines Tagebuches:
„DO wie erfchraF ich, als das Wort Sotte8 fo lebendig wurde!“