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Die Herren, welche vor mir sprachen, haben vornehmlich der Treue und
Gewissenhaftigkeit des Dahingeschiedenen gedacht. Und in der That, wie nicht
leicht etwas anderes gemahnt uns dieses offene Grab an das Dichterwort:
„Die Treue, sie ist doch kein lehrer Wahn!“ Die Treue bildete die felsenfeste
Grundlage, auf welcher der Charakter unseres verblichenen Freundes aufgebaut
war. Treu ward er erfunden in der Familie, treu als Freund, treu in seinem
Berufe, treu aber auch in Ausübung der Obliegenheiten, die ihm als Gemeinde—
und Staatsbürger oblagen.
Es zierte ihn aber nicht nur die Treue in der Erfüllung freiwillig
übernommener oder ihm auferlegter Verpflichtungen; es adelte ihn vor allen
die namentlich in unseren Tagen so selten gewordene Treue der Gesinnung und
Überzeugung.
Wie er als Lehrer stets auf das Wohl der Schule und seiner Standes—
genossen bedacht war, so hat er auch als Mensch in Bezug auf die sozialen
und politischen Verhältnisse mit klarem Blick und scharfem Verstand die Spreu
vom Waizen gesichtet und erkannt, was zu des Volkes Wohl, zu des Vaͤter—
landes Heil dient.
An dem also Erkannten hielt er mit unverbrüchlicher Treue fest.
Zu dieser seltenen Überzeugungstreue gesellte sich aber ein ebenso seltener,
unerschrockener Bekenntnismut.
Wo immer es galt, da legte er für Wahrheit und Recht eine Lanze
ein, mochte ihm nun der Beifall oder das Mißfallen anderer daraus erwachsen.
Wo es galt, das Wohl des Volkes zu wahren und die heiligsten Güter
unserer Nation zu schützen, da stand er, ausgerüstet mit der schneidigen Waffe
des Geistes und angethan mit dem ehernen Panzer der Selbstlosigkeit, als
starker und unermüdlicher Kämpe auf der Wacht, unbekümmert darum, ob
seinem Thun die Sonne lächelt, oder ob Ungunst sein Teil werde.
Sein politisches Handeln war aber getragen von einer edlen, reinen,
begeisterten Vaterlandsliebe.
Was er als Jüngling ersehnte und erhoffte, daran hat er auch als
Mann festgehalten und hat es im heißen politischen Kampfe mitzuerringen
zgesucht, nämlich die Einheit und Freiheit unseres geliebten Vaterlandes. Mit—
zuerringen sage ich; denn als sich in den 60er Jahren in den deutschen Gauen
gleichgesinnte Männer zu diesem Streben in der Fortschrittspartei zusammen⸗
schlossen, da war er unter ihnen, da stand er, ein Mann mit gereiftem Urteil
und einem reichen Schatz von Erfahrungen an der Wiege dieser ganzen Partei
und gelobte, ihr ein treues und lebendiges Glied zu sein.
Und was er gelobt, er hat es bis zu seinem letzten Atemzug voll und
ganz gehalten.
Mochte auch mancher Kampfgenosse an seiner Seite erlahmen, mancher
neben ihm zaghaft und mutlos, mancher sogar abtrünnig werden, er ließ sich
dadurch nicht beirren.
Den Blick fest und unverwandt auf das erkannte Ziel gerichtet, wan—
delte er den für richtig befundenen Pfad und hatte manch schönen Sieg zu
verzeichnen.
Sein Streben war nicht auf Ehre und Würde, sondern einzig und
allein darauf gerichtet, der Sache zu dienen. Gerade deshalb aber ist ihm
neben manch anderer Auszeichnung das große Vertrauen zu Teil geworden,
den Wahlkreis Nürnberg-Altdorf seit dem Jahre 1869 im bayrischen Landtage
vertreten zu dürfen. Und dieses Vertrauen hat er im vollsten Maße gerecht—
fertigt. Wie sonst, so galt auch hier sein Arbeiten dem Wohle der Gesamtheit,
dem Heile des Ganzen.
So stand er da, ein treuer, werkthätiger Bundesgenoße. ein leuchtend
Beispiel der Nachahmung, und erklärlich ist deshalb die Trauer der Fortschritts—
oartei; denn sein Scheiden hat eine fühlbare Lücke in die Reihe der altbewährten
Parteikämpfer gemacht. So erklärlich wie die Trauer ist es aber auch, daß wir