320 Von Vorgerichten
werde, formire Knoͤdlein daraus, bestreue sie mit
Mehl, und bache sie aus Schmalz, nimm dann
die Bruͤh, darinn die Weixel geduͤnstet, roͤste
Mehl im Schmalz, ruͤhre es unter die Bruͤh,
lege die gebachene Knoͤdlein in eine Schuͤssel, und
richte diese Bruͤh daruͤber, streue noch mehr Zu⸗
cker und Zimmet darauf, setze sie auf Kohlen, und
laß mit einander sieden. NB. Man kan auch
Wuͤrstlein auf dergleichen Art machen, und koͤn—
nen frische oder auch nach Belieben duͤrre Weixel
darzu gebraucht werden.
Leber und Maͤgenlein von Huͤhnern und Tau⸗
ben zu kochen.
Wann sie geputzt, und ausgewaschen sind,
so siedet erst die Maͤgenlein in Fleischbruͤh halb
weich. Alsdann leget die Leberlein auch darzu
und lasset beydes weich sieden, hernach seyhet die
Bruͤh davon herab, schneidet die Maͤgen- und
Leberlein halb von einander, thut sie in ein stol—
lichtes Haͤfelein, giesset von der Bruͤh, darinnen
sie gesotten haben, etwas daran, thut Pfeffer,
Muscatenbluͤh, Ingber, und ein gut Theil But—
ter daran, auch etwas Petersilien⸗Kraut, lasset
sie wohl aufsieden, daß es ein dickes Bruͤhlein
werde; beym Anrichten streuet ein wenig frisch⸗
gehacktes Petersilien-Kraut darauf, oder: man
kan, wenn die Maͤgelein und Leberlein gesotten,
eine Capern⸗ Bruͤh daruͤber machen. s
l⸗