fullscreen: Hans Sachs

IV. Disputation zwischen einem Chorherren und Schuchmacher. 49 
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hat er uns in die heiligen Schrift geweiset, darin wir erkennen, daß 
190 wir alle under der Sünt beschloßen und Sünder seint, Römer V. 
zum andern, daß Christus unser einige Erlösung ist, wie zun Corin⸗ 
thern J. Corin. 1., und dise zwei Stuck treibt die Schrift schier durch 
und durch. Darin erlernen wir unser einige Hofnung, Glauben und 
Vertrauen in Christo zu setzen, welches dann ist das recht götlich 
195 Werk zu der Seligkeit, wie Christus spricht Johannis am sechsten. 
Ch. Darf man keins Werks darzu? Spricht doch Christus 
Matth. V: „Laßt euer Liecht leuchten vor den Menschen, das sie 
euer gute Werk sehen und euern Vater im Himmel preisen.“ 
Sch. Paulus spricht Roma. V: „Wir haltens, das der 
200 Mensch gerechtfertigt werd allein durch den Glauben on Zutuung 
der Werk des Gesetz“, und zun Römern am ersten: „Der Gerecht 
wird seines Glauben leben.“ 
Ch. Spricht doch Jacobus II: „Der Glaub on die Werk 
ist tot.“ 
205 Sch. Ein rechter götlicher Glaub der feiert nit, sonder 
bringt stets gute Frücht. Dann Christus spricht Matthei am VII: 
„Ein guter Baum kan kein bös Frucht bringen.““ Aber solche gute 
Werk geschehen nicht, den Himel zu verdienen, welchen uns 
Christus verdient hat, auch nit aus Forcht, der Helle zu ent— 
210 fliehen, von der uns Christus erlöst hat, auch nit umb Er. 
wann alle Er sol man Got geben, Matth. an dem vierten, son— 
der aus götlicher Lieb Got zu einer Danksagung und dem Nächsten 
zu Nutz. Wolan Herr, wie gefelt euch nun des Luthers Frucht? 
Ch. Ist er denn so gerecht, wie, daß im dann so wenig 
215 gelerter und mechtiger Herrn anhangen, allein der grob, unver— 
stendig Haufꝰ 
Sch. Christus hieng weder Pilatus, Herodes, Caiphas, noch 
Annas an, auch nit die Phariseier, sonder widerstunden im, 
allein das gemein Volk hieng im an. Darumb erfreuet sich Jesus 
220 im Geist, Luce am X., und sprach: „Vater, ich sag dir Dank, 
daß du dise Ding hast verborgen vor den Weisen diser Welt 
und hast sie geoffenbaret den Kleinen.“ 
192 treibt durch, behandelt sie überall. — 196 darf, braucht. 
vergl. IV 129. — 214 wie kommt es. — 223 Der Chorherr, unfähig 
etwas Ernstliches dagegen vorzubringen, droht mit dem Schwert gegen 
den Ketzer. Der Schuster rät, Geistliches nur geistlich zu richten.“ Bas 
Gespräch wird unterbrochen. 
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Denkmäler älterer deutscher Literatur. III. 1. 4. Aufl.
	        
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