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lischer Neigungen zuweilen so genannten Semivocalen sich zeigt 
(Weinh. 8. 31) — das ce am liebsten vor r nach‘ ei, au und eu 
(wie im Nhd. immer) und zwischen r und n, das i zwischen l und 
ch; z. B. bawer (aber bawren) lawer, sawer, fewer, stewer, hewer, 
feiern; paren (mhd. barne, ahd. parno Krippe; I 53, II 4, 10, 18, 
185; parn 143, II 77, 80), vorren (1 23 A = vorne), geren 
(I 10), hiren (11 56 C), koren (1I 6 A), sporen (ahd. sporo), 
thuren (II 51 Thurm), zoren (II 41, 102) [Grübels Ged. 8. 52 a, 
Weikerts Ged. 8. 50a]; millich (I 6 und II 52 : büillich, IL 62; 
sonst milch; ahd. miluh, milik, mhd. milich, milch), sollich (1 46, 
auch mhd. mit dem ursprüngl. i, aber öfter solch), welliches (II 109, 
ahd. auch welich); auch mannich (I 53, II 18 neben manch) und 
münnich (II 15 ff, viel häufiger als münch) finden ihre Rechtferti- 
gung im Mhd. (neben mancc und münech) [Weinh. 8. 381]. — 
Als Altertümlichkeiten erwähne ich noch: anefang (II 122), mis- 
selingen (II 74), nachtes (II 74), — Endlich zeigt sich unberechtig- 
tes c, wie auch im Nhd., in der Zerdehnung des langen e einsilbiger 
Stämme; so: sie gehen (I 36 BC, II 316 u, ö.), wir gehend (1 27 
AB; mhd. gen), ehe (=— &, &r, I 48 AB, I 54); von kreen, mehen, 
pleen, ehe Ehe u. ä, nicht zu reden, die schon ahd. und mhd, noch 
nehen der contrahierten Form das volle Suffix zeigen (krejen, bla- 
jen, &we etec.). — Schr auffallend wäre das 6 in verwanet (II 121) 
für verwandt, wenn nicht hier eine, häufiger vorkommende, Mischung 
von wenden und wänen sich annehmen liefse (so auch bewant, cf. 
Schm., II 920 und 944). — 
II. Consonanten, A. Mediae und Tenues, 
8. 25. 
Der bunte Wechsel von hartem und weichem Laute, wie ihn 
in den vorliegenden Drucken die gleichen Wörter oft rasch nach 
einander zeigen, möchte bei oberllächlicher Betrachtung unter die 
Eingangs geschilderten Willkürlichkeiten der Orthographie gerechnet 
werden. Indessen ist die Erklärung desselben doch etwas tiefer zu 
suchen, nämlich in der wohl bekannten, durch die Schrift eben 
abgebildeten, Ungenauigkeit der Aussprache jener Laute in unsrer 
Mundart, wonach z. B. im Anlaute für gewöhnlich weder die Weich- 
heit der reinen Lenis, noch die entschicdene Fortis zu Stande kommt 
(R. v. Raumer, Sprachw. Schr. p. 24, 454). Ja, in den meisten
	        
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