Volltext: Die Nürnbergische wohl unterwiesene Koechin welche so wohl an Fleisch- als Fast-Tägen, zu geschickter Bereitung wohlschmeckender Speisen deutliche Anweisung giebt (Zweyter Theil)

502 Vom Zuckerbacken 
Marcipan leicht, delicat, schoͤn, gut und vollkom⸗ 
men niedlich seyn. 
Von einem aufgesprungenen oder geblaͤtterten 
Marcipan. 
Nimm drey Loth des besten durchgesiebten 
Zuckers und ein Loth Rosenwasser, thue es in eine 
irrdene Schuͤssel, und schlage es so lange, bis es so 
dick wird, daß es kaum mehr vom Messer fliesset. 
Alsdenn streiche es in eines Messerruͤckens dick auf 
den Marcipan, gib ihm oben und unten Feuer: 
wenn es beginnet heiß zu werden, so thue das un⸗ 
terste Feuer ganz weg, und wenn es anfaͤngt auf⸗ 
zugehen, so lege einen Bogen Papier darauf, sonst 
wird es leichtlich braun und verdirbt, es muß aber 
allemahl der Marcipan zwey Tage vorher trucknen, 
ehe man den Spiegel darauf giest, sonst ist alles 
verdorben. 
Marcipan ⸗Schiffgen oder Fruͤchte. 
Nimm gestoßene und mit Rosenwasser abge⸗ 
riebene Mandeln, thue Gewuͤrz darunter, als Zim⸗ 
met, Nelken, Muscatennuß, Cardamomen, Citro⸗ 
nenscheelgen, auch etwas Saft, und ein wenig Zim⸗ 
metwasser und gestoßenen Zucker, von Gewuͤrze 
darf nicht viel seyn, darnach du viel Mandeln hast, 
trockene es in einem meßingenen Kessel uͤber dem 
Feuer ein wenig ab, dann nimm Oblat, schneide 
es wie Schiffgen oder wie Fruͤchte mit einem Mes⸗ 
ser aus. Streiche von dem abgetrockneten darauf, 
etwa
	        
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