Inhaltsverzeichnis: Zu Nürnberg

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Briefwagen, Georg Ottmann, Wagenfabrik Augsburg, (Kat.-Nr. 1264) ganz 
schöne befahrbare Zentesimalbrückenwage und Tafelwage, und Sigmund 
Wehefritz, Wagen- und Gewichtsfabrikant, Nürnberg (Kat.-Nr. 1265), Apo- 
thekerwagen, Tafelwagen, Schalenwagen, aichfähige Dezimal- und Briefwagen 
und Apothekergewichte. Alle genannten Werkstätten stellen nur Handels- 
ware her. Selbstverständlich kann von diesen Fabrikaten nicht eine weit- 
gehende Präzision verlangt werden, sondern sie müssen dem Preise ent- 
sprechend gut ausgeführt und zweckmässig konstruiert sein. Die Beurtei- 
lung der Gewichte ist mit Ausnahme der über die äussere Bearbeitung 
ohne Austellung von Versuchen unmöglich, Dagegen sind die Wagen hin- 
sichtlich ihrer Konstruktion und Sauberkeit der Arbeit sehr verbesserungs- 
fähig. Es fehlt fast durchgängig eine klare Anschauung der Forderungen 
an eine genaue und insbesondere eine unveränderliche Wage. 
Die beiden ebenfalls als Fabriken wissenschaftlicher Instrumente auf- 
geführte Geschäfte Paul Stockert, Kompassgeschäft, Fürth (Kat.-Nr. 1255) 
und R. Chr. Stockert, Kompassgeschäft, Fürth (Kat.-Nr. 1256), wären zweck- 
mässiger unter den Spielwarenfabrikanten genannt und beurteilt worden, 
da ihre Kompasse und Sonnenuhren keinem anderen Zwecke, denn als 
Spielzeug genügen können. 
In innigerem Zusammenhang mit der Wissenschaft als die eben ge- 
nannten Geschäfte stehen die Verfertiger von Blitzableiteranlagen, welche 
sbenfalls in der Gruppe IX jedoch in der Unterabteilung Drahtwaren in 
dem Kataloge enthalten sind. Da die Beurteilung der Güte eines Blitzab- 
leiters nur nach physikalischen Prinzipien möglich ist, mag hier eine kurze 
Beurteilung der wenigen nach dieser Richtung ausgestellten Gegenstände 
beigefügt werden. Es sind mit einer einzigen Ausnahme nur Nürnberger 
Firmen, welche Blitzableiter ausstellten, und zwar alle von ziemlich über- 
ainstimmenden Gedanken ausgehend, so dass sie zusammen betrachtet wer- 
den können. 
Jos. Houzer, Bauunternehmer, Nürnberg (Kat.-Nr. 1188), Friedrich 
Schmidt, Mechaniker und Blitzableiterfabrikant, Steinbühl bei Nürnberg 
’Kat.-Nr. 1189) und Heinrich Grieserer, Flaschnermeister, Lauf bei Nürn- 
berg (Kat.-Nr. 1190) arbeiten nicht nach einem einheitlichen Gedanken, sie 
versehen nach Belieben des Auftraggebers die Auffangstange mit Platin- 
oder vergoldeter Kupferspitze, welche auf die Stange aufgeschraubt wird. 
Die Ableitungsdrähte werden durch Löthen oder Schrauben mit der Spitze 
oder der Auffangstange verbunden, und durch Hart-Kautschuk- oder Por- 
zellanstücke von der Auffangstange isoliert und auch auf Isolierstiften zum 
Boden geführt. Dass mit geringeren Mitteln der Blitzableiter zweckmäs- 
siger herzustellen ist, braucht für den Fachmann nicht hervorgehoben zu 
werden, es sei nur erwähnt, dass die Platinspitzen keineswegs besser als 
Kupferspitzen und die Isolierungen der Ableitungen Induktionsströme ver- 
anlassen, welche die isolierenden Substanzen zertrümmern, und endlich,
	        
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