Inhaltsverzeichnis: Die Bergfestung Rothenberg

Geplauder manches Bemerkenswerthe, namentlich über die 
erfolgreichen Streifen und Ueberfälle der Irregulären, das 
Gehaben der Herren Offiziere, das Entgegenkommen Seitens 
der schöneren Hälfte des von den Franzosen heimgesuchten 
Vaterlandes der welschen Liebenswürdigkeit gegenüber, wobei 
es charakteristisch leider öfter heißt, „daß auch viele bei 
solchen Gelegenheiten so angeführet, welche sich bei der 
Franzen Abmarsch lange Zeit unter die Leute zu gehen 
gescheuet haben“. Nach langem Umherschweifen auf den 
verschiedensten Gebieten ankern endlich die Biederen vor dem 
Rothenberg, dessen Historie sie nach allen Seiten hin durch— 
nehmen und auch auf die Belagerung von 1703 zu sprechen 
kamen, die sie mit den dürren Worten erwähnen: „Der 
fränkische Craiß ließ das vor unüberwindliche Bergschloß 
angreifen, welches dann auch endlich durch Hunger, als auch 
sonst allerhand mangelnde Mittel zu End des September 
anno 1703 von dem Churbairischen Commandanten per 
Accord übergeben.“ Noch dürftiger erwähnt Professor 
Johann Michael Fuchs in seinem Gymnasialprogramm von 
1845 gedachter Belagerung. Auch die an sich treffliche Skizze 
über den Rothenberg von Hugo Arnold geht kurz darüber 
hinweg, wohl wegen des ihr zu Gebot stehenden nur engen 
Rahmens im zweiten Bande des „Bayerlandes“ von Heinrich 
deher. Doch erfahren wir aus derselben mehreres 
Interessante, so z. B. die Namen der einzelnen Truppen⸗ 
theile der Besatzung unter San Bonifacio, welche aus fünf 
Kompagnien des Landregiments Spielberg, einer Kompagnie 
des Landbataillons Perquere und der Freikompagnie San 
Bonifacio bestand und Anfangs den tapfersten Widerstand 
leistete. Auch wird angedeutet, daß thatsächlicher Proviant— 
mangel und die wirkungsvolle Beschießung des Platzes durch 
eine vor den Enzenstein bei Enzenreuth postirte sogenannte 
Breschebatterie die Ursache der schließlichen Uebergabe war, 
so daß der muthvolle Einfall der Kolonne des Obristen 
Marquis von Monasterol, der auf des Kurfürsten Befehl 
die Festung während General Janus Abwesenheit frisch 
verproviantirt und mit Munition versehen hatte, dennoch 
ein vergeblicher war. Genanntes Wagniß war ein um so
	        
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