Volltext: Propositi-||ones Theologicae|| Reverendorum Virorum D.|| Marth. Luth. Et D. Philippi Melanth. Continentes|| summam doctrinae Christianae, scriptae & disputatae|| Vvitebergae, inde usq[ue] ab anno 1516. De|| quo tempore vaticinatus est Johannes Hil-||ten, initium fore reformationis|| Ecclesiae anno 1516.|| Cum praefatione D.|| Philip. Melanth.

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zur Geltung, wobei ihnen Herr de Labédoyere und Herr 
d'Espinchal mit ihrer jugendlichen Ausgelassenheit zur 
Hülfe kamen. Der kleine Hof zollte den Herren reichen 
Beifall ohne wohl für die Pointen ihrer improvisirten 
Scherze stets ein richtiges Verständniß zu haben. 
An schönen Tagen des sonnigen Herbstes wurden 
Parthien unternommen, namentlich nach den Schlössern 
der Nachbarschaft; es waren dazu sechs Equipagen, 
bespannt mit sechs oder vier Pferden, begleitet von 
Piqueuren und Gensdarmen, nöthig. 
Diese Ausflüge in die ländliche Umgebung von Mainz 
waren stets so lärmend, daß man hätte glauben können, 
es handle sich um in die Ferien gehende Schüler. Wenn 
die Gesellschaft sich zu einem Picknick im Freien — da— 
mals „bei Hofe“ sehr beliebt — niederließ, wurden die 
in der Nähe haltenden Wagen gewöhnlich von pfiffigen 
Geschäftsleuten mit allerhand steuerpflichtigen Artikeln 
schnell vollgepfropft. Es waren namentlich coloniale 
Leckerbissen, englische Stoffe u. s. w, für welche an den 
Thoren „Aceise“ zu bezahlen war; sie wurden unter R 
Sitze, ja zwischen dieselben gesteckt, wo sie oft so viel 
Raum einnahmen, daß kaum noch Plätze in dem Wagen 
übrig blieben. So passirte man lachend und lärmend 
die Thore, an denen die Zollbeamten vor der vor— 
nehmen Schmugglergesellschaft sich tief verneigten. Nach 
dem Diner vertheilten dann die Kaiserin, ihre Tochter 
und ihre Nichte, nachdem sie für sich selbst das Beste 
ausgesucht hatten, den Rest der Contrebande an ihre 
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