Volltext: Nürnberg

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Nach vielen Unterhaltungen kam am 18. Juni 1857 ein Vertrag 
wegen Einführung der Gasbeleuchtung mit dem Fabrikanten Riedinger 
von Augsburg zu stande. Ihm wurde ein Kapital von 180,000 fl. 
(350,750 M.) zugesichert und zwar von der Stadt?/ und von Aklionären 
us der Summe. Die Stadt uͤbernahm 1864 das Gaswerk als Eigen⸗ 
tum durch Auslösung der in Privathänden besindlichen 800 Aktien (zu 
230 fl. S 38394 M.) Die Gesamtkosten beliefen sich auf 196,600 fl. 
(328,281 M.) Die letzten 4 Ollaternen wurden 1871 beseitigt. 
Die Gasanstalt steht unter der Leitung eines Verwalters und eines aus 
je 8 Mitgliedern des Magistrats und des Gemeindekollegiums gebildeten 
Verwaltungsrates. Über die allgemeinen, durch den Betrieb des Gaswerks 
sich ergebenden Einnahmen und Ausgaben wird durch die Gasanstaltsver⸗ 
waltung Rechnung geführt. Gesonderte Rechnung wird über die Auf— 
nahme, Verzinsung und Tilgung der zur Erwerbung der Gasfabrik und 
zu Neubauten von der Gemeinde contrahierten Anlehen durch die magi— 
stratische Kassaverwaltung als Rechnung der Gasssbeleuchtungs-An— 
lehenskassa gelegt. Folgende größere Ausgaben wurden gemacht 1864 65 
für die Gaseinrichtung am Bahnhofsvorplatz 2168 fl, 18608 für Röhren⸗ 
legung und Laternensetzung 4532 fl., 1871 desgl. 1935 fl., 1873 desgl. 
5075 fl., 1873 für eine Teergrube, 2 Ofen, Hydraulik und Kondensation 
11465 fl., 1874 für Roͤhrenlegung und Laternenaufstellung 4200 fl., 
1874 für einen neuen Gasbehälter und andere Einrichtungen 64975 fl., 
1875 für Erbauung eines Retortenofens 2150 fl. 
WVon Jahr zu Jahr steigerte sich nun der Konsum. Infolge der 
in der Gasanstalt eingeführten Verbesserungen, namentlich durch 
die im Jahre 1869 erfolgte Anschaffung einer Dampfmaschine mit da— 
zu gehörigen Apparaten, welche eine höhere Ausnützung der Kohlen, 
raschere Destillation und verminderte Arbeitskraft zulassen, durch Aufstellen 
eines neuen Waschapparates und ein billigeres Verfahren bei Bereitung 
der Reinigungsmasse ergab sich von Jahr zu Jahr ein günstigeres Resul— 
tat bezüglich der Herstellungskosten. 
1885 und 1886 wurde ein Gasometer für 4200 Kubikmeter, eine 
Irgeube errichtet, I Gasmotor ꝛc. angeschafft, 1 neues Apparatenhaus 
gebaut. 2 
Bis 1885 hatte man die Ausbeute des Ammoniakwassers an die 
Fabrik Oppler verpachtet. Die erzielte Rente betrug 1884 688 M. Die 
Gasverwaltung stellte 1884 einen eigenen Apparat zur Gewinnung des 
schwefelsauren Ammoniaks auf. Der Reingewinn betrug 1885 1755 M. 
1885 wurden 11 Gaslaternen, welche an Straßenecken standen, in 
Intensivlaternen umgewandelt, deren Leuchtkraft gleich der von drei gewöhn⸗ 
lichen Flammen ist. 
Gasproduktion 
Staßenbeleuchtung 
Abgabe an Privaten 
Zahl der Privatkonsumenten 
Kohlenverbrauch 
1870 1875 1880 1885 
294555 559775 869550 1241289 ebm 
73415 80710 106060 152142 
205285 407972 687987 10240935 
464 880 1200 158516 
22162 42007 57169 82888 Zir.
	        
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