Volltext: Hans Sachs

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Hans Sachs. 
Sachs (eleidigt). Ist's Euch nicht recht⸗ 
Laßt's bleiben! 
Runge. Ihr seid mir zu schlecht, 
Mit Euch zu streiten. 
Sachs (aufwallend). Schlecht?! — Halt an! 
Denkt, was Ihr sagt, Freund Eoban. 
Runge c(ihn verächtlich messend). 
Ich war nie eines Schusters Freund! 
Sachs. Ihr seid —! (Indem er sich zu fassen versucht.) 
Doch nein, Herr Rungel meint 
Und sprecht, was Ihr nur immer wollt! 
Ich geb mein Wort Euch drauf, Ihr sollt 
Mich sehn gelassen es ertragen. 
Dies Eine möcht ich Euch nur sagen: 
Ihr schimpft, weil ich ein Schuster bin, 
Glaubt mehr zu sein in Euerm Sinn; 
Um, wer hier recht hat, zu entscheiden, 
Müßt man die Werke sehn von beiden, 
Von Euch und mir. Ich bring Euch her 
Zehntausend Schuh', vielleicht noch mehr, 
An denen unsre ganze Stadt 
Kein Fleckchen selbst zu tadeln hat, 
Von denen jeder lobesvoll; 
Kurz, alles ganz, wie es sein soll. 
So nütz ich, wie ich eben kann. — 
Nun bringt auch Ihr, Herr Eoban, 
Mir Eure Werke und laßt sehn, 
Wie viel zurück die meinen stehn; 
Zeigt mir den Nutzen, den sie bringen; 
Und wird Euch dies nach Wunsch gelingen, 
Bin ich besiegt, — gelingt's Euch schlecht — 
Dann, lieber Herr — dann hab ich recht, 
Denn besser ist's — dies räumt Ihr ein — 
Ein Schuster als ein Geck zu sein. Er geht ab ins Haus.) 
Vierler Auftritt. 
Der Ratsherr Eoban Runge allein. 
Runge. Dies ist nun schon das zweite Mal. 
Daß er mich einen Gecken nennt:
	        
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