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Städtische Betriebe
Von den am Schlusse des Jahres 1914 vorhandenen 199 Petroleumlaternen wurden
110 Stück in Gaslaternen umgeändert, so daß am Ende des Berichtsiahres insgesamt
89 Petroleumlaternen vorhanden und in Betrieb waren.
Beaufsichtigungund Bedienung deröffentlichen Beleuchtung. Hierfür waren
am Jahresschlusse beschäftigt: 1(1) Oberaufseher, 5 (6) Aufseher, 14 (14) Laternwärterobleute,
68 (68) Laternenanzünder, 11 (8) Hilfsanzünder für Gasbeleuchtung, 3 (7) Lampenwärter und
8 (11) Lampenwärterinnen für Petroleumbeleuchtung.
Von den Laternenanzündern für Gasbeleuchtung die übrigens auch das Ausschalten
der elektrischen Beleuchtung zu besorgen haben, waren 35 (33) Mann täglich mit dem Reinigen
und Instandsetzen der Laternen beschäftigt (Laternenwärter).
Rechnungsergebnisse. Der Rechnungsabschluß zeigte
1915 1914
Einnahmen .... 75983105,46 M 7148777,16 M
Ausgaben.....6011 132, 44, 5563 102,63,
Mehreinnahmen 1581978300 0 77
Unter den Ausgaben befinden sich für
Zinsen und Tilgung. 800594, 16 Mä
Abschreibungen. .. 388329,36
768 145,27 M
361 219,38 M
3. Elektrizitätswerk.
Allgemeines. Der Mangel an Petroleum steigerte das Bedürfnis nach elektrischer
Beleuchtung im abgelaufenen Kriegsjahr 1915 ganz besonders. Um den ohnedies unter den
Kriegsverhältnissen leidenden Besitzern von Häusern mit kleinen Wohnungen entgegenzukommen,
wurden zur Besserung der durch den Petroleummangel geschaffenen Zustände solchen Häusern,
die für die Wohnungen oder Treppenaufgänge weder Gas noch elektrische Beleuchtung zur
Verfügung hatten, kostenlose Anschlüsse gewährt. Außerdem wurde für jede einzurichtende
Lampe, bis zur Höchstzahl von 5 Lampen für jede Wohnung oder jedes Treppenhaus, eine
Beisteuer bis zu 20 “ in der Weise bereitgestellt, daß die Beträge bei zweijähriger Rück—
zahlung durch vierteljährliche Raten von 12 B, bei vierjähriger Rückzahlung durch viertel—
jährliche Raten von 6,5 — für jede aufgewendete M zu tilgen sind.
Diese Umstände und Maßnahmen sowie das Wiederaufleben der Industrie, die in
den ersten vier Kriegsmonaten nicht unerheblich zurückgegangen war, führten eine gleich aünstige
Entwicklung des Werkes, wie in den früheren Berichtsjahren herbei.
Der Anschlußwert erfuhr eine Mehrung von 9 (11,9) 0/0 und erreichte hierdurch
einen Gesamtwert von 22497 RW. In gleicher Weise trat eine wesentliche Erhöhung
in der Stromabgabe ein, die bei der verkauften Stromabgabe 1,1 Millionen RKW.Std. ⸗ 14,8
(5,9) 0/0 betrug.
Die Einnahmen waren um 35000 M und der Betriebsüberschuß um 123 000 &
größer als im Vorjahr. Der Reingewinn überstieg den vorjährigen um 58 000 M und den
Voranschlag um 164000 .
Baubestand und Erweiterungen. Gebäude. Die durch den Verkauf der Strom—
erzeugungsanlagen freigewordenen Gebäude fanden im Laufe des Berichtsjahres zur Auf⸗
bewahrung von Lebensmitteln durch die ins Leben gerufene Nürnberg-Fürther Volksernährungas—
gesellschaft Verwendunga.