Inhaltsverzeichnis: Hans Sachs und seine Zeit

Ablaßfram. Waldenfer in Nürnberg. 73 
7 
Alı 
nz 
DES: 
#4 19 
„Nie 
ende 
hen 
am 
amd 
EINE 
Aaket 
em 
MU 
Satt 
+ 0 
Yerlen 
rc 
‚schaft 
unnel 
4m 10 
Anden 
für die Herrfehfucht der Kirche fein konnte. Zwar Hatten die MNolaß- 
främer früher wiederholt auch in Nürnberg glänzende ScjHäfte gemacht, 
wenn der Papft gegen die Türken predigen ließ; dann aber mußte fich 
Nürnberg fchon mit Rückhjicht auf den Kaifer dazır verftehen, auch) die 
Küften der Ablafmönche zu füllen. Da aber die Habgier der Pfaffen 
immer Ddreifter hervortrat, und da diefjelben auch in Nürnberg den fham- 
fojeften Betrug nicht fcheuten, jo Hatten fchonm im verfloffenen Sahr- 
Hundert die Anfprüche des Papftes zu mancherlei fAHıwierigen VBerhand- 
lungen mit dem Nürnberger Kat geführt. Endlich im Sahre 1516 
mußte auch der Ablaffrämer TriponiuzZ die Stadt wieder verlaffen, 
ohne ein Sejdhäft gemacht zu haben. 
Der Einfluß der hHumaniftijhen Beftrebungen war in Nürnberg 
immer mehr geftiegen, und durch die HochangefehHenen Vertreter und 
örderer Derfelben mußte in diefer Stadt der Boden für die Reformation 
bejonderS günftig vorbereitet fein. Schon im Mittelalter fand das 
Seftenwefen in Hürnberg einen fruchtbaren Boden, befonder8 aber waren 
es im 14. Sahrhundert die Waldenfer, welche Hier vielen Anhang 
fanden, fo daß die Inquifition fich veranlaßt fjah, die heimlichen An- 
Hänger ausfindig zu machen und fie dem Rat zu denunzieren. Eben 
dieje vorausgegangenen Bewegungen und Strömungen waren aber auch 
die Urfache, daß die fpäter durch Luther Hervorgerufene Reformation 
den VBolksgeift nicht unvorbereitet fand, und daß fie gerade in 
Nürnberg fich fo entjchieden und dabei doch fo ordnungsmäßig vollzog, 
wie Mur in wenigen anderen Städten von diefer Bedeutung. 
ls Hans Sachs, nach Erfüllung feiner Wanderfchaft al3 Hands 
werfer, bereichert durch mancherlet Erfahrungen und Kenntniffe nach 
ürnberg zurücgefehrt war, da Konnte er noch nicht ahnen, welch eine 
tiefe Wandelung wenige Jahre darauf durch die Reformation in feinem 
Seiftesleben fich vollziehen würde. Seine liebe Baterftadt erfchien ihn 
um vieles herrlicher und doch auch traulkicher al8 je zuvor. 3 war 
ihm, a8 ob die vielen Türme ihn als (ieben Freund begrüßten, obwohl 
gerade im kebter Zeit in den Befeftigunasmauern wieder manche neue 
Türme entftanden waren. 
Begierig fuchte der Heimgekehrte nun vor allem feinen alten Lehrer, 
den Weber und Meifterfinger Nunnenbeck, auf, um ihm die Lieder, 
welche er bi8 dahin auf feiner Wanderfchaft gedichtet Hatte, vorzulegen. 
Einiges davon war noch nach den Tönen der „alten“ Meifter, befonder8 
Marners und Wolirams, acdichtet, einzelneS auch nach den Zönen der
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.