fullscreen: Fünfzig Jahre Mitgliedschaft Nürnberg im Verband der Deutschen Buchdrucker

deuchtet, Typen, durch die Vacht, 
Blitzet gegen schnöde Macht; 
Nichts wird eure Kraft besiegen, 
Und der Feind wird unterliegen. 
Werdet ihr auch arg bedrückt, 
Nie wird euer Blitz erstickt; 
Denn sein Strahl erhebt sich wieder, 
Schleudernd seine Feinde nieder. 
Wie die Stern am Himmelszelt, 
deuchtet, Tupen, durch die Welt; 
Welche Erdenmacht kann heißen 
Von dem Himmel euch zu reißen? 
Tupographen, reihet euch, 
An des Lichtes Waffen reich 
VReiht zum Werke euch zusammen, 
Wirket in der Gottheit Namen! 
Schwört, im Herzen gut und rein, 
Nur der Wahrheit treu zu sein; 
Kann nichts mehr die Wahrheit drücken, 
Wird uns Freiheit bald beglücken! 
Ob diese „Cupographia“ lediglich geselligen Zwecken diente, ob Prin— 
—VD 
schaftlichen Verhältnissen der Gehilfen befaßte, ist unbekannt, letzteres aber 
auch höchst unwahrscheinlich. 
Die Aufhebung des Postulats hatte in Deutschland die schranken— 
loseste Schmutztonkurrenz im Gefolge. Ende der zwanziger Jahre trat die 
immer allgemeinere Einführung der Schnellpressen hinzu, die nicht nur eine 
Menge Druchker arbeitslos machte, sondern auch das Setzerpersonal täglich 
vermehrte. Das alles führte zu einer völligen Umänderung der bestehenden 
Druckereien, bei der die Prinzipale selbstverständlich in erster Linie auf 
hren eigenen Vorteil bedacht waren. 
Im Jahre 1840 waren in NRürnberg bereits 9 Druckereien mit 68 
Behilfen vorhanden. Es beschäftigten: Bieling (1J. Vorgeher) 4, Teifel 
(2. Vorgeher) 5, Sebald s0, Campe o, Tümmel 9, Bauriedel 7, „Correspon⸗ 
dent“ 13, Milbradt 4 und Viedel 7 Gehilfen. 
1848 - 1867. 
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ie von den Druckereien betätigte übermäßige Konkurrenz, die über— 
große Zahl von Lehrlingen in den Druckereien und die dadurch her— 
vorgerufene Uebervölkerung des Arbeitsmarktes und infolgedessen 
Herabdrückung der Arbeitslöhne führte in den 18300er und 1840er Jahren 
zur Bildung zunächst lokaler Vereine in den größeren Druckstädten. Die 
bierhundertjährige Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst im Jahre 
— sich in vielen 
Schriften der damaligen Zeit kundgibt. Die vor 1848 bestandenen lokalen 
Organisationen waren meistens Innungen oder Unterstützungsvereinigungen. 
In ARürnberg existierten gleich drei Buchdruckerkassen: Gesellschaftskasse, 
Allgemeine Krankenkasse und die Zumarsche Krankenkasse für die Mit— 
glieder der „Correspondent“-ODruckerei. 
Vach einer während der Osterfeiertage 1848 in Heidelberg abgehalte— 
nen vorberatenden Konferenz trat in den Tagen vom 11. bis 14. Juni 
1848 zu Mainz die erste Vational-Buchdruckerversammlung zuJsammen, auf 
der sich mehr als 10,000 deutsche Buchdrucker in etwa do Städten durch 
44 Delegierte vertreten ließen. Auch Nürnberg war schon in Mainz ver— 
treten und zwar durch den Faktor Karl Behr. Hier wurde nun der Srund 
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