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Kuratoren:
A. Urban 1829-34.
P. Manger 1834.
Th. Zahnleiter 1834-387.
Pfarrer:
Th. Zahnleiter 1837268.
F. Mühler 1868 -86.
F. Sprecher 1886 — 2ꝛc.
Kapläne:
J. Metzner 1862 - 64.
Arnold 1864-70.
F. Sprecher 1870-72.
K. Kupfer 1872.
G. Rothlauf 1872-73.
J. Ziegler 1873—75.
J. Jann 1875-80.
J. Will 1880-81.
H. Bauer 1881-83.
H. Senger 1883 — ꝛc.
— — —
C. Die Friedbéfe.
J
Mis zum ersten Dezenium unseres Jahrhunderts wurden die Toten
Abei der St. Michaeliskirche beerdigt. Ursprünglich begrub man
nur Vornehme in Särge, während man die Geringen in Säcke steckte oder
in Tuch einhüllte. Von 1628 an kam der Gebrauch der Särge mehr
und mehr in Aufnahme, bis endlich im vorigen Jahrhundert die Säcke
ganz verschwanden. — Ein Chronist aus dem vorigen Jahrhundert meint.
deshalb: „Der Mensch bleibt stets ein Thor! Vor 80 und mehr
Jahren, als das Holz wohlfeil war, ließen sich die Menschen ohne Truhe
begraben; nun, da es alle Tage teuerer wird und fast nicht mehr zu be—
kommen ist, will sich niemand mehr ohne Truhe begraben lassen.“ —
Nur bei der Typhusepidemie 1772 wurden wieder, weil nicht
genug Särge geschafft werden konnten, Säcke vorübergehend angewendet.
Mit Selbstmördern scheint man wenig Umstände gemacht zu
haben, wie uns ein Fall aus dem Jahre 1789 bezeugt. Der Schinder
steckte den Leichnam in einen Sack, warf denselben durch das Fenster,
dessen Kreuz durchbrochen worden war, auf die Straße, lud ihn auf seinen
Karren und begrub ihn entweder unter dem Galgen oder bei den Ruinen
der Martinskapelle. —
Welches Bild zeigt uns der jetzt freie Raum bei der St. Michaelis—
—— im vorigen Jahrhundert? Sax schildert uns ihn in seinem „Gottes-
gcker““
„Die Kirche umringte der alte Leichenacker, mit kleinen Gehwegen
durchfurcht, und mit einer alten Mauer umfaßt, durch welche vier Thore
gingen. Die kleinen Wege führten zu der nächstanstoßenden hl. Grab—
kapelle, zum Pfarrhaus, zur Kaplanei, zur Schule, dann Mesners- und
Totengräberwohnung. Dieser ganze Platz hielt inkl. einer spätern Ver—
größerung 1 Morgen 6 Ruthen, und hierauf wurden jährlich c. 450 Leichen
aus der Pfarrei Fürth beerdiget.