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Jungfrauen, die Gestalt Christi, alttestamentliche, heidnische
und christliche Helden, wie Judas Maccabäus, Alexander
der Große, Karl der Große u. a.
In diesem Zimmer noch einige andere Arbeiten, wie
»ine Uhr aus der Empirezeit, ein Schreibtisch mit Aufsatz,
dessen Außenflächen aus einzelnen, nebeneinander gelegten
Holzstäbchen bestehen, ein mit Perlmutter eingelegter Tisch,
eine Sammlung Abdrücke von Medaillen Nürnberger Staats-
männer und Künstler, endlich ein Engel von Alabaster mit
einer aus Silber gearbeiteten Blume, einem Reseda, in der
Hand. Diese Blume, wie die vier übrigen aus Silber
gearbeiteten auf dem Tische, die Maiblumen, Reseda und
Rittersporn darstellen, fallen durch ihre naturgetreue Nach-
bildung auf.
Auf dem Gange links einige Glasmalereien in den
Fenstern mit Wappenbildern aus dem Ende des 16. Jahr-
hunderts (1575, 1584). Über der Thür zum Kaiserzimmer
auf einer Tafel das Monogramm Kaiser Friedrichs III.,
der wiederholt, am längsten aber im Jahre 1487 sich auf
der Burg aufhielt, in goldenen Buchstaben: ‚„Fridericus
tercius Romanorum imperator. Rerum irrecuperabilium
summa felicitas est oblivio‘“ (Friedrich III., Römischer Kaiser.
Das höchste Glück besteht im Vergessen des Unwieder-
bringlichen), ein Satz, der zum ganzen Leben und Charakter
des Kaisers, der den Dingen gleichmütig ihren Lauf ließ,
auf das vortrefflichste paßt.
Wir verlassen die Burg und treten zum Himmelsthor
hinaus wieder in den eigentlichen Stadtbezirk. Der Weg
am Ölberg wurde 1520, als der Rat so manches für die
erwartete Ankunft des Kaisers in und an der Burg ver-
bessern ließ, gepflastert. Er war nämlich so uneben und
schlecht, daß nach Rat des Pflasterermeisters eine Ebnung
und Besserung als notwendig erkannt wurde. Die Felsen,
auf denen die Burg sich aufbaut, ragen hier in breiten
Massen auf. Am Fuße derselben in einer Grotte unmittelbar
am Weg ein sogenannter Ölberg: Christus betend, zur
Seite links drei schlafende Jünger. Oben das Harsdorffersche
Wappen mit der Unterschrift: P. Harsdorffer 1499. Schon