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Die Barfüsßer Kirche.
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F ranziskus von Assissi, der bekanntlich nach einem entsetzlich ausschweifenden Lebenswandel,
Bettelmoͤnch und später Heiliger wurde, soll den Conrad Waldstromer selbst beredet haben, auch in
Nüurnberg ein Kloster für diesen Bettelorden zu errichten und genannter Waldstromer gab wirklich
den Platz zu diesem Zweck her, wozu die Grafen von Nassau noch einige der ihnen gehörige an der
Pegnitz gelegene Gärten fügten. Diese Stiftung fällt in das Jahr 1206 und kam in's Reine 1228.
Durch die Begnadigungen einiger Kaiser und Schenkungen anderer angesehener Personen hat dieses
Kloster an Macht und Umfang zugenommen. So hat Conrad IV. 1224 das Kloster von allen Steuern
und Abgaben befreit. Kaiser Rudolph hat dem Conrad Vorchtel aufgegeben, daß er den Barfüsser
Mönchen zu Nürnberg die sechsjaͤhrige Steuer, die er dem Kaiser schuldete, bezahlen solle; auch hat
Rudolph dem Rath und der Bürgerschaft, so wie dem Zeidelmeister und den Amtleuten befohlen, dem
Kloster zu gestatten, aus dem Wald nothduͤrftig Bau- und Brennholz zu hauen.
Die Mönche weigerten sich nach der Reformation (1525), das Kloster an den Rath abzutreten
und suchten sich darin zu halten. Sie erlangten auch wirklich die Erlaubniß, ihren Cultus fort⸗
zusetzen, doch mußte es bei verschlossenen Thüren geschehen, daß Niemand von den Bürgern in die
Kirche konnte. Als aber der Guardian Michael Fues-CFrieß) sich ungebührlich über den Magistrat
äußerte, wurde er der Stadt verwiesen und den übrigen in dem Kloster bleibenden zwölf Mönchen
wurde untersagt, neue Brüder aufzunehmen. Von diesen Zwölf sind einige freiwillig fortgezogen, die
anderen nach und nach in dem Kloster abgestorben, der letzte, Peter Pfingststätter, am 6. Okt. 1562,
nachdem er 80 Jahr alt geworden und dem Orden 60 Jahre angehoͤrt hatte.
Ein Jahr nach dem Tode des letzten Mönches, wurde die Kirche (den 11. Dez. 1563) wieder
eöffnet, nachdem sie 38 Jahre zugesperrt gewesen war. Von da an wurde alle Samstage früh darin