Volltext: Nürnberg's untergegangene Baudenkmale oder Abbildungen von Kirchen und andern öffentlichen Gebäuden, welche ehemals in Nürnberg standen nebst Ansicht der Stadt vor ihrer Erweiterung

Pfarrhofes. Die Kirche hatte damals ihren prachtvollen Chor noch nicht, allein der gothische 
laltdeutsche) Baustyl war in jener Periode der schon durchweg herrschende, weßhalb auch die Moritz⸗ 
kapelle in diesem Style aufgeführt wurde, vbgleich nur in den einfachsten Formen dieses Styls 
Das Schicksal so vieler Kirchen und Kapellen allerwärts theilend, zu anderen Zwecken, als 
zum Gottesdienst verwendet zu werden, wurde auch die Moritzkapelle nach und nach von den 
Andächtigen verlassen, ihres inneren Schmuckes beraubt und nach und nach in ein städtisches 
Holzmagazin umgewandelt. Zwischen ihren Pfeilern waren kleine Hüttchen hineingebaut, worin 
allerlei Handel getrieben wurde und an die obere Längenwand lehnt sich heute noch, nachdem 
diese verunstaltenden Hüttchen längst entfernt wurden, das blaue Glocklein, ein Wahrzeichen, 
möchte man sagen für Fremde, die, wie es früher allgemein sprichwörtlich hieß dort in die Kette 
beißen mußten, wenn es gleich zur Ueberraschung für Kinder nur eine schmackhaft zubereitete Brat⸗ 
wurst war. 
Erst im Jahr 1829 erhielt die Moritzkapelle eine edlere Bestimmungs, die Aufbewahrung 
einer königlichen Gemäldegallerie aus der, altdeutschen Schule, und Carl Heideloff erhielt den 
Auftrag, die Restauration in dem ursprünglichen Style vorzunehmen, was er denn auch mit dem 
ihm eigenthümlichen Talente bewerkstelligt hat. Am Aeußern der Kapelle sind unter unbedeuten⸗ 
deren auch einige recht gute Reliefs zu nennen, wogegen im Innern der Schatz der Gemälde 
das bei Weitem Beachtenswertheste bleibt. 
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