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Merkers Krititk.
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lag zu nahe, man würde dann auf die Vermutung kommen, daß
irgend eine böse Absicht gegen Hauser vorliege, und faßte man
teinen solchen Gedanken, fand man die Art der Einladung nicht be—
denklich, erfolgte keine weitere Nachfrage, so stand doch zu vermuten,
es würde Herr Meyer oder sonst jemand Hauser begleiten. Und
wenn Hauser schwieg, was gar nicht anzunehmen war, wie konnte
sein Verfolger wohl glauben, der junge Mensch werde einer so sonder⸗
baren, so fremdartigen Aufforderung nachkommen.
Auch erschien Hauser wirklich nicht am Tage der ersten Ein⸗
ladung, Mittwoch den 11. Dezember. Die Besorgnis, daß Hauser
seinem Lehrer Mitteilung gemacht habe, mußte durch das Wegbleiben
des angelockten jungen Menschen sich bei seinem Verfolger steigern,
dennoch verweilte er in Ansbach oder in der Umgegend der Stadt
bis Sonnabend den 14. Dezember und schickte dann den Boten aber—
mals ab, der Hauser an demselben Orte aufsuchte.
Ich bitte den Leser zu beachten, welch Waastück in Wieder—
holung der Einladung lag!
Hatte Hauser, wie der lauernde Verbrecher fast nicht anders
glauben konnte, von der Bestellung Herrn Meyer Mitteilung gemacht,
so war es denkbar, daß der Bote angehalten werden würde; und
führte dies, wenn der Absender seine Maßregeln gut getroffen hatte,
auch nicht seine Ermittelung und Ergreifung herbei, so vereitelte es
wenigstens seine Absicht. Die Aufmerksamkeit auf etwas Außer—
gewöhnliches war angeregt, und es leidet fast keinen Zweifel, daß
man sofort wieder Schutzmaßregeln für Hauser würde haben ein—
treten lassen.
Viel wahrscheinlicher jedoch hatte der Meuchelmörder zu gewär—
tigen, daß zu seiner Aufhebung zweckmäßige Anstalten getroffen wer—
den würden, und durch die Zusage Kaspar Hausers, daß er der
Aufforderung Folge geben werde, hatte der Verbrecher durchaus keine
Bürgschaft, um sicher weiter zu verfahren und den Hofgarten zu be—
treten, wo er sich, wenn angemessene Einleitungen gegen ihn getroffen
waren, in einer selbst gewählten Falle befunden hätte, aus
welcher nicht leicht zu entkommen war.