Volltext: Vollständige Sammlung aller Baudenkmale, Monumente, und Anderer Merkwürdigkeiten Nürnberg's (Zweiter Band)

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genommen wurden, die zu Hause der Pflege entbehrten, mit Aus- 
nahme von Siphilitischen und dergl., allein diese Anstalt war viel zu 
klein und erstreckte sich zunächst nur auf die Aufnahme von Dienst- 
boten, Gesellen und andere ähnlichen Standes. Der Plan eines Kran- 
kenhauses trat daher immer lauter für sich sprechend in den Vorder- 
grund und es wurde endlich beschlossen, denselben auszuführen. Man 
wählte dazu einen geräumigen Platz zwischen dem Spittlerthor und 
lem Frauenthor, der Zeltner’schen Ultramarinfabrik schräg über. Zum 
Ankauf dieses Platzes steuerte G, Z, Platner 2070 Gulden bei. Die 
übrigen Baukosten decken die jährlichen Erträgnisse des Lokalbier- 
aufschlags, wesshalb Alle, die in Nürnberg Bier trinken zu dem Kran- 
kenhausbaue beisteuern, so lange die Verwendung des Aufschlags zu 
diesem Behufe währt. Ausserdem haben dem neuen Krankenhause 
freiwillige Gaben vermacht : Platner und Gattin 7000 Gulden, Cramer, 
Oheim Platners 100,000 Gulden, Knauer 3000 Gulden, Lux, J. 1000 
Gulden, Meyer 500 Gulden, Amberger, Gg. Paul 500 Gulden. Der 
Bau begann unter Leitung des städtischen Bauraths Solger 1889 und 
ward vollendet 1844. Als Styl des Baues wählte man das Gothische. 
Unterhalten wird das Krankenhaus durch die Beiträge, die Jeder, der 
keinen eigenen Hausstand in Nürnberg besitzt und sich dort länger 
aufhält bezahlen muss, und zwar lkr., 1’ kr, und 3kr. pr. Woches 
je nachdem die Beitragenden einem geringeren oder höheren Stande 
angehören. Dafür haben sie das Recht, im KErkrankungsfalle die un- 
entgeldliche Verpflegung zu verlangen, die ihnen dann auch gewissen- 
haft zu Theil wird. Ausser diesen wöchentlichen Beiträgen schiessen 
die Wohlthätigkeitsanstalten jährlich 20,000 Gulden zu. Für solche 
Kranke, die in dem Krankenhause besser versorgt zu seyn glauben, 
als in ihren Wohnungen, ist gegen Entrichtung der Heilungs - und 
Verpflegungskosten ebenfalls bestens gesorgt. Das grosse, in Gartenan- 
lagen sich befindende Gebäude hat ein Parterregeschoss und darüber 
zwei Etagen mit 146 Sälen und Zimmern, Bädern etc. die dem Zweck
	        
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