Volltext: Vollständige Sammlung aller Baudenkmale, Monumente, und Anderer Merkwürdigkeiten Nürnberg's (Erster Band)

ÄUSSERE UND INNERE ANSICHT DES 
HEILIGEN GEIST SPITALS. 
Ueber die Stiftung dieses höchst wohlthätigen umfangreichen Insti- 
tuts bringen die Nachrichten gleichlautend Folgendes: Konrad Grofs, 
der reiche Hainz, hatte in seinem Garten eines heifsen Nachmittags 
unter einer Linde einen Traum von einem grofsen Schatze und deckte 
die Stelle, die er in seinem Traume sah, noch im Traume mit Lin- 
denblättern zu. Als er erwachte, gelobte er, falls das Traumbild zur 
Wahrheit werden sollte, das gefundene Gut der Armuth zuzuwenden. 
Und der Traum wurde Wirklichkeit und der biedere Träumer hielt, 
was er gelobt, er stiftete 1331 das Spital zum heiligen Geist, 
das bis zum Jahre 1527 Zusätze und Erweiterungen erhielt und im 
Laufe der Zeit an den Fonds des Elisabethenspitals, der Mendel’- 
schen Stiftung und des Landauer Zwölfbrüderhauses au(serordentlich 
reiche Finanzzuschüsse erhielt, so dafs es jetzt eine nicht unbedeu- 
tende Verwaltung besitzt und aufser einer eigenen Apotheke alle übri- 
gen zweckmäfsigen ökonomischen Einrichtungen umschliefst, welche 
einem Hospitium zugehören. Da der Stifter es nur für alte Menschen 
bestimmte, die unverschuldeter Weise ihr Brod auf die eine oder die 
andere Weise verloren, oder dasselbe nicht mehr verdienen können, 
so geht dem Institute auch der Charakter eines eigentlichen Kranken- 
hauses ab, allein für einige Hundert (Gros hatte nur hundert be- 
stimmt) der Aufnahme bedürftig erkannter imbezil gewordener Nürn- 
berger ist auch die beste Sorge getragen und nur des Undankes Fä- 
hige können sowohl die im Spitale eingeführte Ordnung, als auch 
Kost und Wohnung und was damit zusammenhängt, einem Tadel un- 
Taf. 45
	        
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