Objekt: Des Bürgermeisters Töchterlein

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A. 
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Mit vor Wut verzerrten Zügen, 
Ha, du wagst, mit mir zu spielen! 
Kein Mann kamn sich dessen rühmen, 
Daß er je mich schwach gesehen 
Außer dir, du mich verachten, 
Mich verschmähn, das soll dich reuen! 
Bleich vor Scham und wild erregt schritt 
Der Magister auf und nieder, 
Als sein Freund in Eil zurückkam 
Und ihm wohlgelaunt erzählte, 
Daß der SZweikampf sei von Harrer 
Ohne Anstand angenommen. 
Walther schien es kaum zu hören, 
Teilnahmlos sah er den Freund an, 
Daß besorgt der ihn befraͤgte. 
Nichts verhehlte der Magister. 
Hildegard, ich bin dein nicht mehr 
Wert, spricht er, als sie zurückkommt. 
S'war ein schöner Traum, schließt zitternd 
Er in mächtiger Erregung. 
Lebewohl! Der Starke bebte 
Wie im Sturmwind eine Eiche. 
Aber fest umschlingt mit ihren 
Armen ihn die zarte Jungfrau. 
Aus dem Kinde ist ein starkes 
Weib mit einemmal geworden. 
Du bleibst mein, ich dein mein Walther, 
Keine Macht der Erd' und Hölle 
Soll uns auseinanderreißen! 
Ich glaub' ja an dich Geliebter. 
Anflehn will ich meinen Vater, 
Er muß seine Kinder hören, 
Will er doch mein Glück, du bist es! 
Wenn du von mir gebhst, so sterb ich 
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