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DER ROCHUSKIRCHHOF MIT PETER
VISCHER’S GRAB.
Taf. 77. Der Rochuskirchhof, auch der neue genannt, entstand erst 1518,
hat weder den Umfang des Johanniskirchhofs, noch auch die Menge
schöner Epitaphien und Gräber berühmter Männer des ersteren. Den-
noch soll man einen Gang nach dem stillen Orte ewiger Ruhe nicht
zu viel finden; auf dem Rochuskirchhofe schläft der ehrsame Peter
Vischer, Sein Grab ist mit einem Kegenden Stein bedeckt, ohnweit
des Eingangs. Um es vor dem Verderben und Vergessen zu wah-
ten, hat der Magistrat im Jahre 1830 auf den Stein das Nürnberger
Stadtwappen durch Burgschmiet einfügen. lassen, nebst einem mit ei-
nem Bande umschlungenen Lorbeerkranz, worauf die Namen der
Städte angegeben sind, in welche Peter Vischer Werke seiner Kunst
geliefert. Es sind diess Nürnberg, Bamberg, Wittenberg, Regensburg,
Breslau, Magdeburg. Das von Conrad Imhof im Jahr 1519 gestiftete
in einfach gothischem Style aufgeführte Kapellchen umschliesst meh-
rere Sehenswürdigkeiten, am Hauptaltare Holzsculpturen, Heilige vor-
stellend, an den einen Seitenaltar ebenfalls Holzbildnereien, wahrschein-
lich von Veit Stoss: Christus am Kreutz, um ihn viele Engel und
Heilige, darunter Engel, welche zum Fegfeuer Verdammte trösten ;
der andere Seitenaltar enthält ein Gemälde: St. Katharina auf dem
Richtplatz, durch einen Sprung, der durch das auf Holz gemalte Bild
läuft, stark beschädigt. In den Fenstern sieht man Glasmalereien von
1520, Imhof’sche Wappen, eine Gedächtnisstafel dieser Familie, Holz-
schnitzereien: die Anbetung der 3 Könige aus dem Morgenlande sind