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waren sogenannte Freistädte, welche keine regelmäßige Reichssteuer 
zu zahlen hatten und die vom Kaiser auch nicht verpfändet werden 
durften. Ihr Bund war der augenblicklichen Notwendigkeit der 
Verteidigung gegen die Ritterbünde und die mit diesen vereinten 
Fürsten entsprungen. Ihr Verhalten war voll engherziger, ängstlicher 
Vorsicht und zeigte nichts von dem kühnen Geist und dem freien 
Blick der schwäbischen Reichsstädte, welche vor allem für die 
Erhaltung ihrer Reichsfreiheit sorgten und kämpften. 
Im Spätherbst 1381 zogen die verbündeten Städte ins Feld 
und schlugen sich in Schwaben wie in Franken mit den Ritter— 
gesellschaften und den Mannschaften des Augsburger Bischofs herum. 
die Städter waren überall glücklich, sie verbrannten die Dörfer, 
verwüsteten die Felder und brachen mit Hilfe ihrer Geschütze die 
Burgen der Ritter. Nürnberg, das sich bei längerer Dauer des 
Krieges selbst bedroht glaubte, bemühte sich eifrigst, Frieden zu stiften. 
Seine Boten gingen zwischen den Fürsten, den Städten und dem 
König hin und her. Wenzel schrieb nun einen Tag nach Eger 
aus, zu welchem außer vielen Herren und Rittern auch die Gesandten 
von Nürnberg kamen. Die Verhandlungen führten aber zu keinem 
Resultat, da die siegreichen Städte fern geblieben. Da nahm Herzog 
Leopold von sterreich, der von zwei Seiten, von den bahyerischen 
Herzogen und von den Schweizer Eidgenossen in die Enge getrieben 
war, die Sache in die Hand; er erneuerte zu Ehingen seinen Vertrag 
mit dem Städtebund und bewirkte, daß in denselben auch die Ritter— 
gesellschaften mit dem Grafen Eberhard von Württemberg an der 
Spitze aufgenommen wurden. Die ganze Aktion war nichts als eine 
scheinbare Versöhnung, ein geheuchelter Waffenstillstand, denn die 
Parteigegensätze zwischen Fürsten, Rittern und Städten blieben in 
ungeminderter Schroffheit bestehen. Eine wahrhafte Versöhnung hätte 
bloß das gebietende Wort eines geachteten und durchareifenden Reichs— 
oberhaupts herbeiführen können. 
Dem König Wenzel, der bis zum Jahre 138 sich meistens 
in Böhmen aufhielt, ohne sich viel um das Reich zu kümmern, mochte 
endlich klar geworden sein, daß durch diese zwischen Fürsten, Rittern 
und Städten selbständig abgeschlossenen, den Bestimmungen der 
goldenen Bulle schnurstracks entgegenlaufenden Bündnisse seine Autori— 
dlät doch gar zu sehr zu Schaden kommen müsse. Er berief denn 
auf März 18883 einen Reichstag nach Nürnberg, auf dem er im 
Verein mit Fürsten und Herren einen zwölfjährigen Landfrieden für 
das ganze Reich verkündigte, das zur Handhabung desselben in vier 
Landfriedenskreise eingeteilt wurde. Während der Dauer dieses Land— 
friedens, dessen Haupt König Wenzel selber sein wollte, sollte jede 
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