206 Von allerhand Torten.
verseyhen, wie einen EyerKaͤs oder Eyer⸗Milch;
es ist aber nichts daran gelegen,, wenn gleich die
Mandel⸗Milch uͤber Nacht stehet, denn sie wird
davon nur desto kraͤftiger; ruͤhret dann noch ein
paar andere Eyerdottern, zusamt einem Loͤffel voll
guten suͤßen Kern oder Raum, und etwas Butter
unter die bereits zuvor mit der Mandel-Milch ab⸗
geruͤhrte und verseyhete Eyerdottern; zuckert sie,
mischet nach Belieben Weinbeere darunter; machet
einen schoͤnen aufgesetzten Hafen von Teig, schlaget
erst besagte Eyer⸗Fuͤll darein, und lasset sie backen.
Eine Eyer-Torte auf andere Art.
Lasset ein Stuͤck Butter, so groß als zwey
Huͤner⸗Edyer, kuͤhl zerschleichen, zerklopfet sechs
Eyer, ruͤhret sie unter die Butter; setzet solche in
einer Pfannen auf ein gelindes Kohl-⸗Feuer, laßet
sie ein wenig warm werden, und ruͤhret immerzu,
damit sie nicht butzigt werden; zuvor aber weichet
die Brosame von einer Semmel im Kern, daß sie
wohl weiche; drucket besagte Brosam sodann aus,
schlaget zwey Eyer daran, mischet das vorbesagte
Eingeruͤhrte auch darunter, und alles sehr wohl
durcheinander, daß es schoͤn glatt wird; zuckert
sie, streuet klar gestossenen Zimmet darein, gießet
ein wenig Rosenwasser darzu, walchert den Teig
aus, formieret einen Torten davon, gießet die
Fuͤl darein, und laßet ihn gemach backen.
Eine