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Einleitung.
9
Bey dem kirchlichen Reformationsgeschaͤft
hat sich Nuͤrnberg mancherley Verdienste erwor⸗
ben. Sie war auch unter den Reichsstaͤdten die
erste, welche zu reformiren anfieng. Es geschahe
schon im Jahr 1524. auf Anordnung des Raths
durch die beeden Proͤbste, Georg Peßler zu St.
Sebald, und Hektor Poͤmer zu St. Lorenz, der
Abt zu St. Aegydien, Friedrich Pistorius, und
den Prior des Augustinerklosters, Wolfgang Vol⸗
brecht. Man kam damit im folgenden Jahre bey
einem, auf, dem Nathhaus in Gegenwart aller
Geistlichen gehaltenen Colloquio groͤstentheils zu
Stand. Hierauf hat man die Kloͤster nach und
nach eingezogen, indem die evangelisch⸗-lutherische
Lehre allgemein angenommen, und dieienige kirch—⸗
liche Verfassung eingefuͤhrt worden ist, welche bis
ietzt bestehet. Nur in den neuesten Zeiten wurden
einige, bisher noch beybehaltene Gebraͤuche abge⸗
aͤndert. Man hat naͤmlich 1783. nicht nur den
Exorcismus bey der Taufe, sondern auch die
Wochenfruͤhmessen als unnuͤtze Gottesdienste,
weil sie von niemand mehr besucht worden sind,
abgeschaffet. 1789. sind auch die Fruͤh⸗ und Ve⸗
sperchoͤre aufgehoben, und einige Diakonats⸗
stellen in der Stadt einzuzieben beschlossen wor⸗
den. Die Privatbeicht hat man 1790. in eine
allgemeine verwandelt, und 1791. ein neues Ge⸗
As sang⸗