Volltext: [Peter Isselburgische Prospekte]

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Hans Sachs. 
Ich geize wenig nach der Ehre; glaubt mir, 
Wenn mir der Rat die Stelle übertrüg, 
Ich nähm sie nicht! Was ich nicht leisten kann, 
Davon halt ich mich fern. 
Jakob. Nicht leisten Ihr? 
Ihr könnt ja alles leisten; Schuster seid Ihr, 
Und machet Verse, singt, führt auch das Schwert — 
(auf die Meistersänger zeigend) 
Gehört zu dieser ehrbaren Versammlung, 
In die Ihr Euch gedrängt habt. 
Sachs (eine Aufwallung niederkämpfend). Scheint es doch, 
Daß Ihr beständig einen Anlaß sucht, 
Mir weh zu thun. Gedrängt — das liegt am Tag 
Gedrängt hab ich mich nicht in die Versammlung. 
Jedwedem Mann von unsrer Stadt steht frei, 
Den Proben sich zu unterwerfen, die 
Voraus gehn, eh' man Meistersaͤnger wird. 
Beweist, daß Ihr der Reimkunst fähig seid, 
Daß Ihr der Silben Zahl, Gewicht und Art 
Versteht und zu verwenden wißt, daß Ihr 
Den Merkern, die die Fehler Euch bezeichnen, 
Nicht viel zu thun gebt, und was sonst noch not; 
So könnt Ihr Meistersänger sein, gleich mir. 
Im übrigen laßt meines Wegs mich gehn; (gutmütig) 
Vergönnt mir die Erholung, die die Kunst 
Nach mancher sauern Arbeit mir gewährt, 
Ich greif Euch ja ins Handwerk nicht damit, 
Und wenn mir's gut geht, geht's Euch drum nicht schlimm. 
(Er geht ab.) 
Funfter Austritt. 
Die Vorigen ohne Sachs. 
Jakob (Sachs nachsehend). 
Dich treff ich doch noch, daß an mich du denkst. 
Martin. Der Mensch ist mir fatal, wie keiner mehr. 
Will ein Gelehrter sein — ein Schuster! 's ist, 
Um toll zu werden. 
Zweiter Meistersänger. Wißt Ihr, daß man sich 
Erzählt, daß wir die Privilegien
	        
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