Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Nein, der Hochmut hat gar manches 
Klugen Mannes Sinn bethört schon, 
Daß er weder sah noch börte. 
Doch muß den Magister mahnen, 
— S'ist zwar leid mir um die beiden — 
Daß er macht sich auf die Sohlen, 
Sonst nimmt's einen schlimmen Ausgang, 
Ich kenn' meinen Schwager Stürmer. 
Er erhebt sich etwas mühsam, 
Seine vollen Backen glühen, 
Um die lustgen kleinen Augen 
Fieht es wie ein leichter Nebel, 
Doch hält er sich leidlich aufrecht. 
Beim St. Kilian, ruft er lachend 
Schwerer Zunge, ha, ihr denket, 
Der hielt' besser seinen Schnabel, 
Und mein lieber Schwager ächzt schon: 
Saulus unter den Propheten, 
Wann den Mund ich einmal aufthu 
Außer nur zu einem kühlen 
Wein und einem leckern Bissen. 
Ich hab heut ein neu Talent an 
Mir entdeckt, hei, wie erstaunlich, 
Das zur Musika, ihr lachet, 
Satz und Reim hab selbst gefunden 
— Wohl in einem leeren Weinkrug? 
CLacht der Bürgermeister boshaft — 
Und will's nun zum Besten geben, 
Hier, mein Freund wird mich begleiten. 
Und aus voller Kehle singt er 
Fröhlich, dröhnend, vielverschnörkelt: 
„Die Brünnlein fließen reich zu Thal, 
Der Wein ist wohl geraten. 
Frisch auf, ihr wackern Fecher all!
	        
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