Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

— 
Kecker Hand wirft wie Martinus. 
Ihr teilt wohl auch in der Sache 
Meine Ansicht, Herr Magister? 
Freilich, spricht der, Traudorf kauend 
Nickt dazu in hellem Eifer. 
hochgeehrter Herr und Gönner, 
Fragt er, sich an Traudorf wendend 
Habt Ihr meines Freundes Hutten, 
Neuste Schrift benamst „praedones“* 
Schon gelesen, wo er für das 
Deutsche Recht so mannhaft eintritt, 
Und wo er den üpp'gen Krämern, 
Die den Sinn des deutschen Volkes 
Zu den fremden Bräuchen kehren, 
Um die Taschen sich zu füllen, 
Unverblümt die Wahrheit vorhält; 
Und wie er die gier'gen Pfaffen, 
Die um Geld die Pfründen kaufen 
Und verschachern, daß sie ihre 
Bodenlosen Säcke füllen, 
Mit der scharfen Feder geißelt. 
Mir ist's unbekannt, spricht jener. 
Nun, ich kann es Euch dann bieten, 
Es ist lesenswert, ruft Walther. 
Willibald Pirckheimer brachte 
Weiter darauf nun die Rede 
Wie Martinus durch sein mild und 
Meisterhaft verfaßtes Büchlein 
Von des Christenmenschen Freiheit, 
Und wie Hutten durch die kühne, 
Heft'ge Streitschrift „pullicida“** 
Ceos Bulle ganz entkräftet. 
Tief empört schwang er die Geißel 
Gegen Leo, Eck, den Kaiser, 
—) Die Raͤuber. 
**) Der Bullentoter. 
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