Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Fahr' ich mit tausend Freuden 
Herzliebste mein zu dir!“ 
Herr Magister, ruft nun Agnes 
Ich hielt Euch doch für galanter, 
Wie kommt ihr dazu und singet 
Uns Nürnberger Mägdlein vor von 
Würzburg, Eurer Herzgeliebten. 
Flink greift Walther in die Saiten 
Und hebt fröhlich an zu singen: 
„Alt Nürnberg, Stadt so stolz und traut, 
Wer mag dich noch verlassen, 
Der deine Töchter hat erschaut 
Und zog durch deine Gassen! 
Wer kennt nicht deine Söhne frei 
Die frohen, biedern Knaben, 
Mit einem Sinn wie Gold so treu, 
So reich an hohen Gaben! 
Dein Name tönt so stolz und laut, 
Wo deutsche Zungen klingen, 
Der Freiheit bist du angetraut, 
KUein Feind kann dich bezwingen. 
Wohl giebt's der stolzen Städte viel 
Mit reichgefüllten Kassen, 
Dein Sinn steht nach dem höchsten Ziel: 
Der Wahrheit brichst du Gassen!“ 
Wie der Mägdlein Augen leuchten! 
In zwei blauen schimmern Zähren., 
Oder täuscht sich der Magister ) 
Wagt er ja doch nur verstohlen, 
Wenn er wähnt sich unbeachtet, 
Sie mit heißem Blick zu suchen. 
Der fürsicht'ge Herr Magister, 
Weiß er nicht, daß Frauenaugen 
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