ÿ—-
—
37 ve
— —— — —
Brauchst nicht rot zu werden Hilde —
Gegen Damen gar galant sein
Und dazu ein feiner Sänger,
Wie mein Bruder mir erzählt hat.
Cangweil' schafft mir stets das Sitzen,
Singet uns ein artig Liedlein.
In der Laube auf dem Tische
Ciegt ein Saitenspiel, ich bitt' Euch.
Walther, der Gefallen findet
An des Mägdleins biederm Wesen,
Willfahrt gerne ihrer Bitte.
Cachend setzt zu ihren Füßen
Er sich auf den üppgen Rasen.
Ja, was kann nicht erleben.
CLacht mit komischem Entsetzen
Junker Willibald, zum Henker,
Walther unter dem Pantoffel
Wie der bestgezogne Ehmann.
Agnes, du hast wohl behert ihn.
Pfui, schäm' dich, zürnt die Base,
— Sie zankt oft sich mit dem Vetter
Ihr Nürnberger feine Herren
Wisset freilich nichts von Anstand
Gegen Damen, guter Sitte.
Raufen, zechen, früh am Morgen
CLärmend aus den Kneipen wanken!
Ah! lacht spöttisch drein der Junker
S'ist das alte Lied, ich gehe.
Sei hübsch artig, lacht er noch dem
Freunde zu, verschwindet eilends.
Saget an, was soll ich singen ?
Fragt der Gast, der mittlerweile,
Wenn er wähnt sich unbeachtet,
Schaut entzückt empor zu Hilde.
—
20