Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Noch ein Ruß, sie sitzt im Sattel. 
Vorsichtshalber hatte Willi 
Ihrer Rosse Huf' umwunden, 
Wie das Tuch nicht mehr von nöten, 
Springen beide von den Pferden. 
Willibald rannt seinem Freund zu, 
Während sie die Hüllen lösen: 
Eine Stunde scharfen Reitens, 
Dann kommt ein Gebhölz, darinnen 
Unsre Tiere kurz verschnaufen, 
Abseits dann gehts von der Straße, 
Daß sie unsre Spur verlieren 
— Man wird eifrig uns verfolgen. 
Vorwärts Veit, du reitest voraus, 
Dann die Damen, wir als Nachtrab! 
Noch graut nicht der trübe Morgen, 
Taucht der Wald schon aus dem Nebel. 
Heisa, nun ist es gewonnen 
Ruft erleichtert, froh der Junker, 
Laßt die Rosse sich erholen! 
Durch den Wald braust es gewaltig, 
Doch sie horchen nicht, wie sausend 
Durch die regenschweren Bäume 
Fährt der Wind, die Aste knickend, 
Daß sie krachend niederstürzen. 
Und die Mägdlein fürchten heute 
Nicht des Kauzes Klagerufen, 
Das Gebell des nahen Fuchses 
Und des fernen Wolfes Heulen. 
Alle lauschen scharfen Ohres, 
Ob vom Winde hergetragen 
Hufschlag sich vernehmen lasse. 
Horch! ruft der Magister plötzlich 
Ich hör' Pferdgetrab, ja wahrlich! 
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