Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

Vielgestrengen Bürgermeisters 
Kaum vorüber war gegangen. 
Hast's gesehen, ruft ein Bäcker 
Seinem Nachbar und Gevaͤtter 
Grobschmied zu, wie Junker Stürmer 
Mit dem Fanten schön gethan hat. 
Unsereinem dankt das Herrlein 
Kaum den Gruß, den man ihm bietet, 
Und wir sind doch ehrsam, Bürger; 
Doch, daß jener nicht weit her ist, 
Sieht man schon auf eine Stund' weit, 
Wer und was er ist, mäöcht's wissen. 
Man merkt wohl, daß du ein Bäck' bist, 
Hhöhnt ihn Bock der Schneidermeister, 
Sahst du nicht sein schäbig Wämslein 
Und sein vielgeflicktes Beinkleid? 
Der ist so ein armer Schlucker 
Ein Student, so ein Scholare 
Und hat mit dem Junker Stürmer, 
Zu Bologna oder sonst wo 
Auf der hohen Schul' getrunken. 
Nachbarn, der Herr Bürgermeister 
Wird wohl große Freude haben 
An dem zugereisten KRunden. 
Recht hast Nachbar, meint ein Schuster, 
Er trägt auch so plumpes Schuhwerk, 
Traun, wenn der ein Junker wäre, 
Hhätte er doch Schnabelschuhe. 
Kostbar aber ist sein Degen, 
Brummt ein bied'rer Waffenschmied nun, 
Saubre Männer, die den Menschen 
Nur nach Kleid und Schuhen schätzen. 
Kennet Ihr ihn denn, den Fanten, 
Spricht gar spitzig Meister Bock drauf.
	        
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