Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Bild ich aus dem Busen reißen. 
Wenn du fühltest, wie es brennt hier! 
Stürz dich in den Kampf der Geister, 
Daß du drin Vergessen findest, 
Maͤhnt die Mutter dringend weiter. 
Weh, was seh ich! Slecken Blutes 
An dem Armel deines Wamses! 
Walther, was hats zu bedeuten ) 
Hatte mit dem jungen Harrer 
Einen Zweikampf heute, Mutter. 
Und warfst du den Junker nieder ? 
Ja, gibt düster er zur Antwort. 
O, dann flieh, mein Sohn, dann eile, 
Eh die Häscher dich ergreifen. 
Weh mir, kaum ich ihn gefunden, 
Muß ich meinen Sohn verlieren! 
Nur mit dir, geliebte Mutter, 
Soll die Flucht von hier geschehen. 
Spute dich, denn schon gesattelt 
Steht mein Roß, ein Thorwart öffnet 
Ohne Zögern uns die Pforte, 
Ich weiß auf der Ebernburg dir 
Eine sichre Zufluchtsstätte. 
Bis zur Flucht du dich gerüstet 
Nehme ich von Hilde Abschied, 
Abschied ach für immer, immer. 
Aber schmerzlich schüttelt sie das 
Graue Haupt: Mein lieber Wallther, 
Laß mich hier, wo ich den Frieden, 
Den ich heiß erkämpft, gefunden. 
Flieh, mein Sohn, es graut der Morgen. 
O du kennst ihn nicht, mein Walther, 
Er ist wie ein Wolf kaltgrausam, 
Wenn der schrankenlosen Hoffart, 
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