Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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x. FA 
Trutzig schaut die alte, feste 
Burg herab auf Mauern, Türme 
Und das Meer der schmucken Häuser. 
Frohmuts schickt sich an der Fremdling, 
Einen Gruß ihr zuzusenden, 
Doch, es will ihm nicht recht glücken, 
Düster wird die bisher heitre 
Stirn' mit einmal, was verstimmt ihn? 
Immer noch, was jene alte 
Braune Herxe der Figeuner 
Aus der Hand ihm hat gelesen: 
„Hüte, schöner schwarzer Knabe 
Vor den Mägdlein dich zu Nürnberg 
Blut wird sonst darüber fließen.“ 
Aber schon ist es vorüber. 
Straffer sitzt er in dem Sattel: 
Walther, schäm' dich, ein Scholare, 
Sonst der flotteste der Burschen, 
Wegen seiuer tollen Streiche, 
Scharfen Klinge, freien Rede 
Gern gesehen und gemieden, 
Der auf mancher hohen Schule 
Scharf gezecht in Deutschland, Welschland, 
Musiciert, zum guten End' auch 
Mit concilio abeundi 
Ausgestattet ritt von dannen. 
Grillenfänger! Nein, zum Teufel! 
Hast dich, Wälther, nie gehärmt ja, 
Wann die Zukunft vor dir grau lag, 
Und der Beutel leer, die Taschen. 
Heisa, tummle dich, mein Rößlein, 
Dort harrt deiner kühle Herberg 
Und ein Metzlein gelben Hafers! 
Nun greift es zu scharfem Trab aus.
	        
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