Volltext: Aus Heimat und Vaterhaus

Forstaufseherssohn von Friedrichsberg, der dem Kan— 
tor die Haselruten stellte und dafür an dem Tage 
keine Hiebe bekam, er liegt verschollen um Sedan, 
wo sie den anderen Napoleon mit seinem Heer ge— 
fangen nahmen! 
Einmal des Jahres aber veränderte der der 
Wissenschaft und dem Ernst des Amtes gewidmete 
Raum seine Gestalt. Es war nämlich mit der Pfarrei 
ein sehr nennenswerter Holzbezug verbunden, Buchen— 
holz und Wellen mit stattlichen Prügeln, und es 
gehörte mit zu den Lasten der Gemeinde dem Pfarrer 
diesen Teil seines Einkommens ans Haus zu liefern. 
So fuhren denn „die Holzbauern“ eines schönen 
Tages früh morgens, einer hinter dem andern, vor 
dem Hoftor an, dessen Flügel an jenem Tage weit 
geöffnet standen, während sonst der Verkehr zum Hof 
hinaus nur durch die Pforte zwischen Hoftor und 
Holzgewölb vermittelt wurde. (Dank Dir, „M.'s 
Kather“, biedere Wäscherin, für die vielen Sträuß— 
chen Schwarzbeeren, die Du beim Reisigsuchen im 
Walde uns pflücktest und unter diese Pforte legtest, 
ehe wir uns den Schlaf aus den Augen gerieben 
hatten!) Es währte nicht lange, so war unter Krachen 
und Poltern ein Chaos von Scheiten und Wellen im 
Hofe aufgetürmt. Dann aber erforderte es die 
Sitte, daß der Pfarrer „die Holzbauern“ mit einem 
Trunk — wahrscheinlich Bier, es kann aber auch Most 
gewesen sein — und mit Brot und Käse (und Tabak?) 
bewirtete. Uns Buben machte ja die Umwälzung 
in der Studierstube weiter keine Schmerzen. Für 
uns war nur maßgebend, ob von dem Bachksteinkäse 
etwas für uns übrig geblieben war. Am meisten litt 
meine Mutter. Es war schon die auf dem Boden 
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