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für Seidenzeuge, Gold- und Silberborten, nach
Lyon und Marseille aus Deutschland versendet
wurden, lachte der Franzose sich die Faust voll,
und es ward in Frankreich zum Sprichwort, daß
es Herr der Welt sei, so lang es über Kleider—⸗
tracht und Moden die Herrschaft besitze. Seit—
dem sich durch das Aufkommen vieler Fabriken
und Manufakturen in Deutschland, worin die
französischen Putz- und Flitterwaaren den mei—
sten Abgang fanden, das Blatt gewendet, und
England für seine Fabrikate sich stärkern Absatz
bei uns verschafft hat, ist des französischen Kla—
gegeschreies kein Ende. Die Britten, heißt es,
sind der Ruin der Welt; ihnen strömt aus ganz
Europa das Geld zu; sie müssen also vertilgt
werden. Wer kann das aber zu Stand bringen?
Niemand als Napoleon und die große Na—
zion, die sich schon drei Jahre mit diesem gro—
hßen Unternehmen beschäftigen. Zum Besten der
Menschheit, rühmen sie sich, die Freiheit des
Seehandels herstellen, und England deswegen
züchtigen zu wollen. Wer kann von dem für
alle Schätze der Welt magnetischen Frankreich,
und seinem im Meere ungeheurer Entwürfe schwim⸗
menden Regenten, eine solche Aufopferung, und
Uneigenützigkeit jemals erwarten, daß sie, um
alle