Volltext: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

—VII — 
später gerade dem Norden das Schwert in die Hand drückte, 
den Qualen der Fremdherrschaft ein Ende zu machen. Der 
nationale Aufschwung der Nation hatte also sehr bedeut— 
same soziale Beweggründe: das Gefühl der Unerträglichkeit 
seiner Lage hat den Bürger und Bauer zum Patrioten und 
zum Helden gemacht. Hätte diese Schrift schon damals die 
volle Wirkung haben können, die sie beabsichtigte, die Folgen 
wären so weittragend gewesen, wie sie das scharfe Auge 
Napoleons recht wohl erkannte, seine niemals rastende Sorge 
befürchtete. Schien es ihm doch als das düsterste Ver— 
hängnis, daß er, der Gewaltige, der Frankreich die innere 
Ruhe und Ordnung zurückgegeben, der die Liebe und das 
Vertrauen des „Bourgeois“ gewonnen, weil er ihm Sicher— 
heit des Besitzes gab und ihm denselben überdies mit dem 
Glanze unerhörten nationalen Ruhmes verklärte, seine Macht— 
stellung von außen bedroht sehen sollte durch die Völker, 
denen seine Siegerfaust unerträglichen wirtschaftlichen Druck 
aufgeladen. 
Das war's, was er stets befürchtete. War es doch 
die Folge seines Systems, auf dem die Sicherheit seines 
Thrones mitberuhte: Schonung der wirtschaftlichen Kräfte 
Frankreichs auf Kosten der „Verbündeten“. Und so hat 
ihn die Furcht nie verlassen, daß er dadurch bei den so 
Tiefgebeugten Kräfte wecken könnte, die den seinen gewachsen 
waren. Die Höfe hielt er im Zaum, aber dieser Pasquillen— 
schreiber wandte sich an das Volk, an den Bürger und 
an den Landmann: das schien ihm Revolution gegen den 
Bändiger der Revolution; der Funke mußte ausgetreten 
werden, noch ehe er zu zünden vermochte. Denn seine
	        
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