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später gerade dem Norden das Schwert in die Hand drückte,
den Qualen der Fremdherrschaft ein Ende zu machen. Der
nationale Aufschwung der Nation hatte also sehr bedeut—
same soziale Beweggründe: das Gefühl der Unerträglichkeit
seiner Lage hat den Bürger und Bauer zum Patrioten und
zum Helden gemacht. Hätte diese Schrift schon damals die
volle Wirkung haben können, die sie beabsichtigte, die Folgen
wären so weittragend gewesen, wie sie das scharfe Auge
Napoleons recht wohl erkannte, seine niemals rastende Sorge
befürchtete. Schien es ihm doch als das düsterste Ver—
hängnis, daß er, der Gewaltige, der Frankreich die innere
Ruhe und Ordnung zurückgegeben, der die Liebe und das
Vertrauen des „Bourgeois“ gewonnen, weil er ihm Sicher—
heit des Besitzes gab und ihm denselben überdies mit dem
Glanze unerhörten nationalen Ruhmes verklärte, seine Macht—
stellung von außen bedroht sehen sollte durch die Völker,
denen seine Siegerfaust unerträglichen wirtschaftlichen Druck
aufgeladen.
Das war's, was er stets befürchtete. War es doch
die Folge seines Systems, auf dem die Sicherheit seines
Thrones mitberuhte: Schonung der wirtschaftlichen Kräfte
Frankreichs auf Kosten der „Verbündeten“. Und so hat
ihn die Furcht nie verlassen, daß er dadurch bei den so
Tiefgebeugten Kräfte wecken könnte, die den seinen gewachsen
waren. Die Höfe hielt er im Zaum, aber dieser Pasquillen—
schreiber wandte sich an das Volk, an den Bürger und
an den Landmann: das schien ihm Revolution gegen den
Bändiger der Revolution; der Funke mußte ausgetreten
werden, noch ehe er zu zünden vermochte. Denn seine