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wählte dazu verschiedene sehr schickliche Wege.
Fürstliche Häuser deren Hoheit sich aus dem
grauesten Alterthum herleitet, aus deren einem,
längst schon Kaiser und Könige hervorgingen,
wurden mit der Familie Bonapartes durch
die engsten Bande des Blutes verknüpft, und
schon steht Frankreichs Herrscher, mit Baden,
Baiern, Schweden und Rußland, in naher
Verwandschaft. Damit nicht zufrieden, bot er
Baiern und Würtemberg die Krone an, wozu
der deutsche Kaiser in dem letzten Frieden
seine Einwilligung geben mußte. So hat nun
Deutschland zwey Königreiche in seinen Gränzen,
die doch durch, den Lüneviller Traktat so sehr
verengert wurden. Daß ein königlicher Hofstaat
ungleich größeren Aufwand, als der kürfürstliche,
zur Folge habe, ist auch dem gemeinsten Kopf
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Hof als Staatsmaxime es ansah, der Erhebung
Preußens zu einem Königreich sich nicht entge—
gen zu setzen, weil das zu einer ansehnlichen
Macht herangewachsene Haus Brandenburg, da—
durch in seinen Finanzen geschwächt werden soll—
te. In unsern Zeiten giebt es Schriftsteller,
welche aus Preußens Beispiele zu beweisen su—
chen, daß Baiern an Unterthanen und Einkünf—
ten