Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

Schulwesen, Kunst und Wissenschaft 
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und einer der Tanzgruppe Kratina (Hellerau-Laxenburg). Durch das Schauspielensemble kamen 
27 verschiedene Werke zur Aufführung, von der Oper 28, von der Operette 16. 
Im großen und ganzen wurde in Fürth der gleiche Spielplan durchgeführt wie in den beiden 
Nürnberger Häusern, nur einzelne Werke, deren Aufführung aus technischen Gründen auf der Fürther 
Bühne nicht möglich ist, wurden von der Wiedergabe ausgeschlossen, ferner einige Werke, die erst am 
Schluß der Spielzeit herauskamen. 
Durch Vereinbarung mit der Stadt Erlangen veranstaltete das Stadttheater 10 Gastspiel— 
abende im dortigen Stadttheater, und zwar: 6 Schauspiel-, 1 Opern- und 3 Operettenaufführungen. 
An Konzerten fanden statt: 9 städtische Sinfoniekonzerte und 10 städtische Volkskonzerte; 
ferner als Mietkonzerte: 6 Konzerte des Philharmonischen Vereins, 2 Konzerte des Lehrergesang— 
bereins und 2 Konzerte des Vereins für klassischen Chorgesang. 
Die Konzerte leitete städtischer Kapellmeister August Scharrer, mit Ausnahme des 3. Sinfonie— 
konzertes, das unter Leitung des Herrn Oberstudiendirektors Rorich stand, und des 1., 2., 4., 5., 8. 
und 9. Volkskonzerts, welche von Solisten ausgeführt wurden. 
Neben dem Städtischen Orchester waren solistisch tätig: 1. Irmgard Grippain-Gorges, Klavier, 
Jena, 2. Konzertmeister G. Lenzewski, Violine, Nürnberg, 3. Konzertmeister M. Strub, Violine, 
Dresden, 4. Studienprofessor Seby Horvath, Violine, Nürnberg, 5. Kammersängerin Jeanne 
Koetsier, Sopran, Berlin, 6. Richard Staab, Klavier, Nürnberg-München, 7. Bernd Huppertz, erster 
Solocellist des Städtischen Orchesters Nürnberg, 8. Gisela Derpsch, Sopran, Köln / Rhein, 9. Else 
Schmid, Klavier, Nürnberg, 10. Clara Herstadt, Klavier, Köln/Rhein, 11. Prof. Herm. Zilcher, 
Klavier, Würzburg, 12. Karl Seifert, Violine, Nürnberg, 13. Prof. Carl Flesch, Violine, Berlin. 
Die städtischen Sinfoniekonzerte fanden in der Regel Montag, abends 8 Uhr, die städtischen 
Volkskonzerte Sonntag, vormittags 10354 Uhr, im Katharinenbau statt. 
Sowohl die Anzahl der Abonnenten des Neuen und Alten Stadttheaters, als auch die 
der städtischen Konzerte ist zurückgegangen, eine Erscheinung, die mit der schlechten wirtschaftlichen 
Lage zusammenhängen dürfte; bemerkenswert ist besonders, daß sich der Abonnementsstand im Stadt— 
theater Fürth hingegen etwas erhöht hat. 
Es fanden statt: im Neuen Stadttheater am Ring: 6 Abonnement-Serien je 23 Vorstellungen, 
im Alten Stadttheater am Lorenzerplatz: 6 Abonnement-Serien je 24 Vorstellungen, im Stadttheater 
Fürih: 2 Abonnement-Serien je 35 Vorstellungen. 
Für die städtischen Sinfonie- und Volkskonzerte wurde je ein Abonnement aufgelegt. 
Die Ermäßigung der Eintrittspreise für das Abonnement der Theater betrug für das Neue 
Stadttheater am Ring 25 Prozent, für das Alte Stadttheater am Lorenzerplatz 40 Prozent, für das 
Stadttheater Fürth 35 Prozent, für die städtischen Konzerte 20 Prozent. 
Dutzendkarten und Halbdutzendkarten wurden für die zwei Theater in Nürnberg aus— 
gegeben mit einer Preisermäßigung von etwa 20 Prozent. 
Die Eintrittspreise wurden seit 1. September 1924 nicht mehr geändert; sie bewegen sich 
unter den Eintrittspreisen anderer Theater gleichen Ranges. 
Der Theater- und Konzertbesuch leidet sehr stark unter der schlechten wirtschaftlichen Lage; 
dessenungeachtet muß festgestellt werden, daß die Nürnberger Theater- und Konzertveranstaltungen 
geschäftlich nicht hinter anderen städtischen und staatlichen Theatern gleichen oder ähnlichen Ranges 
zurückstehen; im Gegenteil sind die Zuschußleistungen anderwärts höher als in Nürnberg. 
3. Wissenschaft. 
Städtisches Archiv. Uber Ordnungsarbeiten ist folgendes zu bemerken: Die im Vor— 
jahre wieder aufgenommene Regestierung der Gerichtsbücher der alten Reichsstadt, im besonderen 
der sogenannten libri literarum, konnte durch eine auf 3 Monate von der Erwerbslosenfürsorge dem 
Städtischen Archiv zugewiesene Hilfskraft fortgeführt werden. Die bearbeiteten Urkunden in den 
Bänden 60/61 gehören den Jahren 1546/ 47 an. 
Die vom Städtischen Bauamt in dem ehemals Stromerschen Hause an der Tetzelgasse gelegent— 
lich des Umbaues aufgefundenen Abkten, die Besitzungen der Stromerschen Untertanen in Stürzelhof 
And Weinhof, Gemeinde Grünsberg, aus den Jahren 1707—1803 betreffend, wurden neu verzeichnet
	        
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