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Thuillerien. O Vater Braunschweig, des—
sen Herz heroisch schlägt, konntest du nicht in
Friedrich Wilhelms Kabinett, dem Kaiser
der Franzosen seyn, was du einst im Felde Lud—
wig dem funfzehenden und seinen Heeren gewe—
sen! Man kann sich leicht vorstellen, was in der
Seele dieses Durchlauchtigsten Herzogs, dessen
eigene Angelegenheiten durch die Preußische Be—
sitzunahme von Hannover, so bedenklich gewor—
den, nun vorgehen müsse. Würden von Seiten
des Preußischen Hofes nicht den Verdiensten
und der nahen Verwandschaft des Herzoglich
Braunschweigschen Hauses noch einige Rücksich—
ten geschenkt, so wär es leicht möglich, daß auch
die Wolfenbüttelschen Lande, unter Napoleons
Beistimmung an den Reihen müßten, weil, nach
dem neuen Arrondirungssystem, keine mit der
Landeshoheit begabte Fürsten und Stände in ei—
nem geschlossenen Staate gedultet werden sollen.
Auf jeden Fall ist indessen der Wechsel der Han—
növerschen Lande dem Herzogthum Braunschweig—
Wolfenbüttel höchst nachtheilig. Die mit dem
Kurhause Hannover bestandene Erbverbrüderung,
ist nun aufgehoben. Gewerb- und Handlungs—
verhältnisse nehmen einen ganz andern Gang.
Der Einfluß einer mächtigen Nachbarschaft be—
günstigt nie den Wolstand des kleinen Staates.
Jede Bewegung des grösseren, störet die Ruhe
des kleineren, den er umschließt. Nichts ist daher
gewisser, als daß das Herzoglich-Braunschweig—
Wol—