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Beine geholfen. Erschrockenheit und verzagter
Muth lagen nicht in König Friedrich Wil—
helms Karakter. So sehr auch die vorigen
Feldzüge die Preußische Schatzkammer gelich—
tet hatten, konnte man doch nicht sagen, daß
Preußen dadurch in völlige Unthätigkeit gesetzt
worden. Wo finden wir also den ersten Ruhe—
punkt für eine Vermuthung? Darin — — —
Vielleicht fühlte sich der König, der 1797. das
Zeitliche verließ, damals schon in kritischen Ge—
sundheitsumständen. Das ist es, was ihn ent⸗
schuldigen dürfte, doch bleibt es eine schwere Auf—
gabe, das Betragen des Preußischen Kabi—
nets bei dem bedauernswürdigen Schicksal eines
dem Könige allernächst verwandten Hauses, und
des an königliche Provinzen stoßenden Hollands
zu rechtfertigen. Als der jetzige König den
Thron bestieg, war er um ein Jahr jünger, wie
Friedrich I. bei seinem Regierungsantritt.
Ganz Europa richtete das Auge auf einen Mo—
narchen, dessen blühendes Alter und lebhaftes
Blut, die größte Thätigkeit im Kabinet, und
durch sein gerüstetes Heer, Schrecken der Feinde
erwarten ließ. Allein Friedrich Wilhelm III.
hielt sich an das erste, und war daher unbeweg—
lich, als verschiedene Mächte im Jahr 1799. sei—
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