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maschine und Wagen zu klein und zu unwichtig.
Und Weber dachte nach seinen Gedanken und handelte
nach seinem Willen.
Endlich brachte der Juni den ersehnten Besuch
aus England. Christoph und Antonie kamen mit
den beiden Knaben; und in das stille Feldmannsche
Haus trat plötzlich ungewohntes Leben. Der alte
Feldmann, der nach dem vollendeten Bahnbau wieder
still und einsilbig geworden, sah stumm auf all dies
junge Leben, das ihm so fern, so fern stand.
Antonie hatte sich schnell den englischen Sitten
und Gebräuchen angepaßt. Sie fand sich erst lang—
sam wieder in die heimatlichen Verhältnisse. Ihre
blonde Magerkeit wirkte englisch auch ohne den
Schnitt der Kleider.
Aber sie freute sich, alte Nürnberger Erinne—
rungen aufzufrischen in dem frohen Gefühl, daß die
Verhältnisse in England doch ungleich größer seien.
Die Familien waren viel vereint, zumeist in
Sankt Johannis, aber auch der Feldhof wurde
heimgesucht.
Antonie erzählte gern von ihrer neuen Heimat.
„Bei uns in England“ begann fast jeder Satz.
Christoph war in den wenigen Jahren völlig
der Londoner Großkaufmann geworden.
Sebastian Rottmann nahm es ruhig hin, ja er
freute sich des Gedeihens der blonden Kinder, der
Erfolge Christophs. Er nahm seinen Sohn, wie er
war, ohne durch zweckloses Wünschen Unabänder—
liches noch betrüblicher zu gestalten.
Aber seine Freude, sein Stolz war der kleine