Volltext: Die neue Zeit

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mit der Taufe des kleinen Sebastian zu warten 
sei, bis günstigere Witterung eintrete. Man scheute 
die eisige Kälte der Kirche für Mutter und Kind. 
Und Rottmann hoffte dies frohe Fest im Früh— 
ling mit größerer Ruhe verleben zu können, als ihm 
jetzt vergönnt war. 
Auch hatte Christoph geschrieben, daß er im 
Fr ühsommer nach Nürnberg kommen und Antonie mit— 
bringen würde, falls deren körperliches Befinden es 
gestatte. Die englischen Rottmanns erwarteten 
sehnsüchtig zu den beiden Knaben, die unter der 
rationellen englischen Erziehung prächtig gediehen, 
ein Mädchen. 
Ein recht kühler, regnerischer Frühling brachte 
viel Krankheit und Erkältungsfieber in Nürnberg. 
Auch Rottmann wurde vorübergehend von der 
Grippe gepackt. Er raffte sich aber schon nach 
wenigen Tagen auf, um seinen Verpflichtungen als 
Direktor der Eisenbahn nachzukommen. Er wußte, 
wie nötig und wichtig des Herrn Auge war. 
Seit kurzem war Gotthold Weber als Betriebs— 
leiter der Bahn nach Nürnberg gekommen. Als er 
zum erstenmal vor Rottmann stand, da reichten die 
beiden Männer sich mit festem Druck die Hände und 
blickten sich lange an. 
Und ehe Weber das sagen konnte, was sein 
Herz bewegte, sprach Rottmann tief bewegt: „Ich 
danke Ihnen, Gotthold Weber!“ 
Und einen trefflichen Helfer fand Rottmann in 
dem einstigen Geistlichen. Er führte ihn in alle 
wichtigen Einzelheiten des Betriebes und der Ver— 
waltung ein. Nichts schien Rottmann in der Pflege 
und Erhaltung des ganzen Bahnkörpers, der Dampf—
	        
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