Volltext: Die neue Zeit

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mann, vivat Hubert, vivat die Eisenbahn, vivat der 
König!“ 
In einem Taumel von Freude und Seligkeit 
schwamm das ganze alte Nürnberg. 
Joseph aber war gleich nach der Rückkehr von 
Fürth, so schnell es im Gewühl ging, nach Hause geeilt. 
Reden und Lieder verherrlichten während der 
Tafel die glänzend erfüllten Hoffnungen. Und Rott— 
mann sprach auf seine Heimat, auf deren Wachsen 
und Gedeihen, deren kommende Größe und Be— 
deutung, er wies hin auf das, was nun kommen 
mußte, auf neues Streben, zu dem der Erfolg Mut 
und Recht gaben. 
Als er geendet, da trat einer der Aufwärter zu 
ihm und überreichte ihm einen Zettel. 
„Durch Gottes Güte hat Karoline uns einen 
gesunden Stammhalter geboren. Joseph.“ 
Da ergriff Rottmann noch einmal sein Glas 
und trat zu Anne, die etwas entfernt von seinem 
Platze an der Tafel saß. Er wies ihr den Zettel 
und dann blickten sie sich tief in die Augen. Rott— 
mann leerte sein Glas dem kommenden Geschlecht. — 
Die Damen zogen sich bald zurück. Anne eilte 
in das alte, geliebte Stadthaus, nach der Schwägerin 
zu sehen, den Bruder zu beglückwünschen und schließ— 
lich den kleinen Erdenbürger zu begrüßen, der die 
Hoffnung des Vaters, seine stolze Freude, sein Glaube 
an die Zukunft war! 
Sie betrat das alte Kinderzimmer, das neben 
dem Schlafzimmer des jungen Paares lag. Da stand 
die alte große Wiege und ein kleines Bündel lag darin. 
Anne sah ein blaurotes Gesichtlein, sie hörte 
von einer zarten Stimme unzufriedene Töne, sie 
sank tief ergriffen an der alten Wiege nieder. Sie
	        
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