Volltext: Die neue Zeit

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einem Schemel am Herd und betete mit geschlossenen 
Augen das Vaterunser. — Annele saß neben ihr und 
betrachtete sie mit neugierigen Blicken. 
„Resi!“ rief nochmals Frau Rottmann. 
Annele sprang auf, schmiegte sich an die Mutter 
und betrachtete immer noch Resi erstaunt. 
„Gib uns unser täglich Brot. Und vergib uns 
unsere Schuld —“ kam es aus der Herdecke. 
Frau Rottmann wartete geduldig bis zum Amen. 
„Nun bring Liesle zu Bett.“ Sie reichte der 
Magd, die verängstigt aufsah, Liesle hin. 
„Bei dem Wetter, Madame Rottmann?“ 
„Das Hagelwetter ist vorüber.“ 
„Jesses, ich hab' denkt, die Welt geht unter.“ 
Seufzend stand Resi auf, nahm die Kleine 
behutsam auf den Arm und folgte Josephine und 
Anne auf den Hausplatz. 
Anne sprang zum Vater. „Vaterle, ist's nun 
wieder Winter?“ 
„Nein, Anne, Winter nicht. Aber es ist als 
ob kein Frühjahr und kein Sommer gewesen, kein 
Blühen und kein Reifen.“ 
38 klatschte in die Hände. „Aber alles ist 
weiß!“ 
Rottmann wendete sich vom Garten ab. „Ich 
will in die Felder gehen und sehen, welcher Schaden 
angerichtet ist.“ 
„Nimm mit mit, Vater!“ bat Joseph. 
„So komm!“ 
Josephine trat zur Treppe. „Wartet einen 
Augenblick, ich schick den Christoph, Ihr müßt ihn 
auch mitnehmen.“ 
—A
	        
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